3 Wochen später - wie ich meine Zeit in Kundapur verbringe

 

Sonne, Mond und Sterne sehen von der Ferne genauso aus wie von zu Haus.- Aus einer Abschiedskarte

 

 

Nach über 3 Wochen, erscheint mir mein neues Umfeld schon ziemlich "normal".

Vieles ist so anders, aber es gibt nichts woran man sich nicht gewöhnen könnte und Menschen sind sich überall ähnlich

In vielen Angelegenheiten, würden viele bestimmt die deutschen Verhältnisse vorziehen.

Aber man muss auf nichts Lebenswichtiges verzichten und hier kann man, wie anderswo auch, ein wunderbares Leben führen. Es hat auch seine Vorteile in Kundapur zu sein ;).

 

Mein Tagesablauf:

 

ca 1:00. Ich wache auf, weil mir zu warm, zu zugig (Ventilator) oder sonst was ist zähle meine 0-4 Mückenstiche rücke mein Bettzeug zurecht und schlafe weiter. Seit gestern klappt das Schlafen dank Moskitonetz und offenem Fenster besser.

5:05 mein Wecker läutet - nach 35min (darunter 15 min joggen) bin ich im Tempel, um dort für 75 min Yoga zu praktizieren. Seit heute habe ich eine Mitfahrgelegenheit. Juhuuuu ;)

Das patanjali Yoga hier besteht nur zu ca. 1/3 aus "HathaYoga", wie wir es kennen. Die restlichen 2/3 bestehen aus Atemübungen(Pranayama), Mantras, Meditation, Konzentrationsübungen und dynamischen Übungen. Ziel: Atem, Körper und Geist kontrollieren.

 

ca 8:00. Nach dem Duschen gibt es Frühstück ( Chaitee, Reis oder Reis/ Weizenprodukte mit Curry(dieses Wort wird hier für viele Soßen benutzt))

9:45 nach 17 min Fußmarsch oder einer Busfahrt für ca 7ct bin Ich in der Stadt an meiner Schule. Die meisten der momentan 22 Schüler werden vom Schuleigenen Fahrer gebracht. Nach einem Gebet, beginnt der Schulalltag mit Gymnastikübungen, für die Meisten, und individuellen Übungen, für ca 4 Schüler. Die nächsten 2 Unterrichtsstunden bedeuten für die meisten Schreiben, Lesen, Zählen, Rechnen oder Wörter lernen.

 

Nach einer Mittagspause, die ich meistens mit anderen Freiwilligen im Büro von FSL verbringe, geht es für die Schüler weiter mit tanzen, spielen, malen oder Fußmatten bzw. Stoffblumen anfertigen.

Ich bin meistens mit individueller Betreuung beschäftigt --> Einzelübungen, Spazierengehen, motivieren und "mitspielen", ansonsten bin ich in der Großgruppe oder am Rande, um zu beobachten.

Um 4pm endet der Schultag mit einem Gebet.

 

5 - 6 pm, 3x die Woche bekomme ich Sprachunterricht und einmal die Woche treffen sich die Freiwilligen am Abend.

Bald startet auch ein Tanzkurs, wahrscheinlich kann ich mich auch dafür begeistern.

Um 21 Uhr sollte ich zuhause sein, es wird auch schon um 19 Uhr richtig finster. Es gibt auch erst um 21 Uhr Abendessen, dass Hauptessen des Tages oO. Danach begib sich meine Familie meist vor den Fernseher. Abgesehen von einem zugekauften, englischen Sender, auf dem zensierte westliche Filme zu sehen sind, ist Fernsehen hier nichts für mich. TV mag ich ja sowieso nicht sonderlich.

Das Wochenende habe ich komplett frei. Sonntag ist für die meisten Inder der einzige freie Tage.

Viele nutzen ihn zum Putzen ... Meine Gastschwester geht sogar sonntags "freiwillig" zusätzlich zur Schule.

Letztes Wochenende habe ich Udupi und seine Tempel besucht. Dieses Wochenende ging es für 2 Tage nach Gokarna, dort gibt es mehrere tolle Strände, Wunderschöne Küstenlandschaft und ein paar Touristen

 

Klingt ganz schön oder? ;) Also ich bin total zufrieden.

Auch wenn sich vieles geändert hat, ich bin größtenteils (noch?) derselbe geblieben. Ich kann mich hier sogar richtig gut entfalten.