11 Monate in Indien

Ein Blog über die Erfahrungen während meines Freiwilligendienstes

Von September 2012 bis Ende Juli 2013 war ich hier in Süd-West-Indien. Ich habe  als  entwicklungspolitischer Freiwilliger des weltwärts Programms an einer Schule für Kinder mit verschiedensten Behinderungen gearbeitet.  Hier erzählete ich regelmäßig ein bisschen. ;)
Das Haus meiner Gastfamlilie und meine Schule 

 

Bilder gibts hier   und die Bilder nach  2013 hier


Städte die ich bereist habe bis jetzt. Karnataka, Kerala, Goa,    Tamil Nadu und meine große Reiseroute

So

02

Jan

2022

10 Jahre später - wie ich diesen Blog hier sehe und was mir noch wichtig ist

Hey,

die letzten Tage habe ich mir Zeit genommen meinen Blog einmal komplett zu lesen. Hier mal ein paar Gedanken dazu. Wow, das ist vielleicht eine besondere Sache, mich so vor 9 Jahren an einem damals so neuen Ort zu sehen. Wo es für mich selbstverständlich war morgens um 5 zum Yoga zu gehen und ich fast alles durch eine "mir geht's ganz gut" und "das und das sind mir oder anderen gut gelungen" Brille gesehen habe. Und damals habe ich mein Innenleben wohl auch genau so erlebt und verbalisiert.
Sonst fallen mir vor allem die Orientierung nach "was sinnvolles tun" und "etwas verändern wollen" auf - wobei ich das ja auch damals schon relativiert und kontextualisiert habe. Die durchgehend männliche und verallgemeinernde Sprache bemerke ich auch, verdenke mir das aber. Mein schon fast naiver Optimismus und meine Offenheit fallen mir auf und gefallen mir - wünsche ich zum Teil jungen Menschen auch so.

Spannend finde ich, dass kaum etwas aus meiner Zeit vor Indien auftaucht, z.B. mein gutes Abi, Schulwissen, Sport oder Freunde und dann sind mir aber durchwegs meine vertrauten Menschen in Deutschland wichtig. 

Die Relativierungen von den Bildern, die ich damals bei anderen oder mir selbst über Indien sah finde ich heute sehr erfrischend und natürlich nicht erschöpfend.

Die Selbstverständlichkeit mit der ich über "Indien" und die Inder berichte - selbst trotz Relativierungen - ist besorgniserregend, wenn ich mir überlege, dass Menschen mit mehr Einfluss vielleicht ähnliches tun. Das Gesprächsmuster kann ich heute noch z.B. bei meinem Opa beobachten, der sich dabei gerne auf Inhalte aus dem Fernsehen beruft. Und ich schäme mich etwas für die Selbstverständlichkeit mit der ich eher andere/indische Umstände als mich selbst kritisch sehe.

Manchmal gibt es im Unterton etwas möglicherweise arrogantes, selbstverständliches, wenig demütiges, dass mir auffällt wenn ich über meine Familie, die mich versorgt und all die Gastfreundschaft und Geschenk schreibe, welche ich bekommen habe. Es trifft mich (nicht unbedingt negativ), wenn ich sehe wie viel ich damals bekommen habe und wie (herzlich) ich aufgenommen oder begleitet wurde - aber mich deswegen schlecht zu fühlen wäre wohl noch unpassender (Schuld/Schamnarrativ). Vielleicht kann ich mir heute nur schwer vorstellen so viel zu bekommen, wo ich gerade jetzt meine Leben so sehr selbst verantworte und trage.

Auch wenn ich damals hin und wieder Begegnungen als stressig oder unfreundlich erlebt habe, so waren doch vor allem in der Stadt wo ich gewohnt habe und auch viele Unbekannte auf Reisen, enorm freundlich, herzlich und freudig im Kontakt mit mir. Ganz besonders ist mir noch die liebe und freudige, wenn auch manchmal klare bis strenge Umgangsweise meiner Gastfamilie mit mir präsent. Vielleicht ist die Beziehungs- und Gemeinschaftserfahrung, welche ich dort machen durfte, im Nachhinein gesehen, sogar das wertvollste (!) an meiner Indienerfahrung. Welch ein Geschenk eine durchwegs wohltuende Eltern- und "Meinen Platz haben"-Erfahrung am Ende meiner Jugend in einem so neuen Kontext machen zu dürfen. ... Sehr wertvoll waren auf jeden Fall auch mein "meinen Weg gehen", manch Kultur und Naturerfahrung und meine spirituelle Praxis dort.


Was mir sonst so aufgefallen ist:
- auf jeden Fall habe ich mir nicht entgehen lassen, viele ungewöhnliche oder dramatischen Dinge zu beschreiben oder zu benennen. Wobei diese auf jeden Fall auch das waren was mir an der Oberfläche dort begegnet ist - neben all den netten Menschen, Natur usw. Und dennoch gibt es eben das Tiefere wo der ungewöhnliche und dramatische Aspekt dann gar nicht so wichtig gewesen wäre. Aber darauf habe ich wohl damals weniger aktiv geachtet oder weniger Worte dafür gefunden.

- Zum "Beitrag meines Mitbewohners": Ich glaube mein deutscher Mitbewohner, hat bei seiner Unterstellung, die Familie mache da etwas wegen Geld - auch wenn das vllt. auch z.T. ein relevanter Faktor ist - vermutlich einfach den respektvollen und auch (geschlechter)rollen gemäßen Umgang - der dann temporär etwas distanziert ist - bei seiner Ankunft in der Familie nicht verstanden. Passt für mich zu dem weniger sich-selbst-reflektierenden und mehr erwartenden Modus der schlechter vorbereiteten Kurzzeitfreiwilligen - das könnte auch anders sein, habe ich aber meist so erlebt.

-"Goa ein Touristenstaat" - das ist für mich ein Beispiel eines Bildes, das Indien schon sehr mit Fokus auf seinen Bezug zu westlichen Menschen sieht.

- etwas verwundert bin ich darüber, dass ich nicht viel mehr über meine Spiritualität, spirituelle Praxis, Bücher die ich gelesen habe und mein "mich in eine Inderin verlieben", geschrieben habe.
Das waren für mich im Nachhinein enorm wichtige und prägende Erfahrungen, die mich noch am längsten mit begleitet haben.

- Die Beschreibung meiner Vipassana Erfahrung oder meiner Erfahrungen bei Isha Yoga sind schmerzlich kurz und nüchtern; ähnlich dem wie wenig ich über Freundschaften, Liebschaft und Beziehung zu mir selbst geschrieben habe. Was allerdings doch etwas mehr Raum bekommen hat und wo ich jetzt im Nachhinein nochmal mehr sehe wie wichtig es wohl für mich war ist meine Gastfamilie. Ihr und all den Menschen, die mich in meinen jungen Jahren herzlich, großzügig und manchmal auch klar und vernünftige begleitet haben möchte ich jetzt auch noch einmal Danke sagen. Meiner Gastfamilie schreibe ich jetzt noch einen Brief.

Alles Liebe

An Menschen, die Gutes tun wollen. Ich mag Euch das Buch: Gutes Besser Tun von Willam MacAskill empfehlen. Fazit: Jede*r der*die deutsch kann - kann mit ein paar sehr spezifischen Dingen (dazu die Fragen und Überlegungen aus dem Buch) verhältnismäßig viel Bewirken.
Dazu dann gerne noch ein Buch zu kritischem Weissein und eines zu sozialen Bewegungen.

An Menschen, die Überlegen einen Freiwilligendienst zu tun: So etwas wie meine Zeit in Indien kann ich vielen nur von Herzen wünschen. Für manche mag ich aber auch noch sagen. Es gibt gerade Herausforderungen auf der Welt, die sind an manchen Orten schon und werden in Zukunft überall enorm wichtig werden. Klimaveränderung, Konkurrenz und Konflikte sind ein paar davon. Vielleicht findest Du ja ein Projekt, dass sich dorthin orientiert.

Do

02

Okt

2014

Ein Jahr später

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

mein Weltwärtsjahr ist jetzt schon lange her, inzwischen ist schon der zweite Jahrgang nach mir nach Kundapur gereist.  Für meine ijgd Nachfolger habe ich das Nachbereitungsseminar angeleitet.  Ein Seminar für Leute aus Indien, Indonesien, Nicaragua, Mexico und Equador. Die Leute waren 11 Monate dort und wir haben mit ihnen Erfahrungen, Probleme und zukünftiges Engagement besprochen, bzw reflektiert, angeregt und geplant. Ich konnten ihnen von der Undjetzt-Konferenz, weltbewusst-Stadtrungängen und unserer Transition Initiativeerzählen. Viele neue Erkenntnisse waren auch für mich dabei und die ijgd-Atmosphäre war wieder einmal gigantisch :).
Diesen Februar war ich zum ijgd Get-together in Göttingen und dann später auch bei den Süd-Nord-Freiwilligen in Berlin zu besuch.

Gereist bin ich die letzte Zeit auch weiterhin. Nach Taizé, Rom, innerhalb Deutschlands und mit einem Austauschprogramms des JDZB nach Japan. Die nächste Reise geht nach Kiew und nächsten Winter werde ich zum Studium in Warschau verbringen. Meine Erfahrungen mit weltwärts und allem was so dranhing waren dabei oft Türöffner und stehts gute Begleiter. Allerdings lassen sie mich auch den ökologischen Fußabdruck und den Preis den andere Zahlen, damit ich reisen und konsumieren nicht vergessen. Daran denke ich auch, wenn ich in meine Studium vorankomme und mich frage, ob es nicht eine Illusion ist mit Psychologie Leuten zu helfen, wenn ich gleichzeitig mit dem System in dem ich lebe den Planeten und Menschen und Tierwürde mit Füßen trete. Was denkt ihr dazu? Womit machen wir den Anfang vom Ende?

Mo

28

Okt

2013

Und jetzt?

Hallo liebe Leser,
Ja für mich ist jetzt vieles vorbei. Neue Dinge haben begonnen und manch alter Trott hat mich wieder. 

Mein Werke in Deutschland seit ich zurück bin :


Mein Erfahrungsbericht, der einen ganz guten Überblick gibt


Ich hielt fünf Vorträge mit insgesamt ca 200 Leuten, sie liefen alle spitze. Zu erzählen gäbe es genug für mehrere Tage und meine 5000 Bilder konnte ich auch noch niemanden vollständig zeigen.
Was ihr euch hier ansehen könnt ist die Präsentation und ein Video, die beide auf den Vorträgen gezeigt wurden:
Mein Vortrag
Mein Video

 

So ganz wird mich meine Indienjahr nie loslassen, obwohl ich jetzt glücklich ein Psychologiestudium und viele andere Dinge begonnen habe.
Ich habe schon etliche Male nach Indien telefoniert und eine Seminarleiterausbildung bei ijgd hinter mir. Es gibt viele kleine Veränderungen, die ich im Alltag spüre, vor allem wie ich Dinge jetzt sehe.

 

Ich wollte noch einmal sagen, das sämtliche bisher veröffentlichten Texte aus eigenen Erfahrungen und Interpretationen hervorgehen und nicht verallgemeinerbar sind. Bestimmt habe ich mich auch ein paar mal "unfair" ausgedrückt oder Dinge falsch dargestellt.

Ich wünsche jedem der über diesen Blog stolpert viel Freude beim lesen. 

Für Fragen und Anregungen, bin ich natürlich nach wie vor offen ;).

 

Machts gut.

Liebe Grüße Manuel

Sa

05

Okt

2013

Rückblickendes Interview

Liebe Blogleser,
der folgende Text ist aus einem Transkript eines Interviews erarbeitet worden, ich lade in mal so hoch und hoffe er ist für die/den eine/n oder andere/n hilfreich/interessant.
Entschuldigt die Rechtschreibfehler und auch manche Ausdrücke, die sind z.T. nicht so direkt von mir gesagt worden/gemeint sondern oft aus praktischen Gründen unsauber abgetippt worden. Ich identifiziere mich nicht ganz mit der Sprache und anderen Sachen. Also nehmt hier nicht alles so genau. Liebe Grüße
Manuel

Auslandserfahrungen

 

 

 

Wann, für wie lange und wo hast du Freiwilligenarbeit geleistet?

 

Zeitraum & Dauer:

 

Weltwärts von September 2012 bis August 2013 im Kundaphur in Indien, in einer Schule für Menschen mit Behinderung die etwa 30 Schüler hat, wobei pro Tag durchschnittlich 16 da sind.

 

B: Woran liegt es, dass so wenig da sind?

 

Weil verschiedene Schüler aus verschiedenen Gründen immer mal wieder nicht da sind, weil die entweder krank sind oder zu bestimmten Jahreszeiten generell nicht kommen weil es z.B. Fahrtechnisch nicht klappt

Was für eine Art von Freiwilligenarbeit hast du geleistet?

 

Am Anfang hab ich erwartet dass es Unterrichten ist, dann war‘s aber mehr Betreuung und sämtliche Aktivitäten auf die ich Lust hatte. Das heißt ich konnte zwar auch unterrichten, aber für viele Schüler war z.B. Sprachunterricht aktuell zu schwer, aber ich’s mal mit sowas wie Zahlen- und Farbkonzepten versucht. Das hat nicht sonderlich viel –also vielleicht war ich auch zu wenig hartnäckig, aber was die Lehrer meistens mit den Schülern gemacht haben war Dinge auswendig lernen, so ein bisschen ein Bild nem Wort zuordnen (bspw. das Bild einer Orange zeigen und dann das Wort zuordnen lernen). Was ich dann meistens gemacht hab war spazieren gehen, malen, basteln. Ich hab auch bisschen immer das gemacht was ich gern gemacht hab, z.B. in der Früh Yoga mit den Kindern, bisschen Physiotherapie, ansonsten auch mal ein paar Bürosachen oder Einkäufe. Alles was nicht dieser Frontalunterricht war. Ich konnte mir ziemlich frei aussuchen was ich machen wollte.

 

Wie alt warst du als du deinen Auslandsaufenthalt angetreten hast?

 

18 Jahre

 

Was hast du von deinem Auslandsaufenthalt erwartet? Sind die Erwartungen erfüllt worden?

 

Ich bin ziemlich ohne Erwartungen hingefahren. Ich wollte nach der Schule nicht arbeiten und nicht studieren. Weltwärts find ich generell ziemlich super, es ist was Auslandserfahrungen angeht –wenn man keine persönlichen Kontakte hat- mit das Beste was man machen kann. Ich wollte irgendwas Sinnvolles arbeiten, hab mir aber nicht davon versprochen die Welt zu retten, das wurde auch in den Vorbereitungsseminaren deutlich verklickert dass wir nicht ins Ausland gehen um deutlich was zu verändern. Aber die Arbeit dort war positiv für die Schüler, das hat mir gereicht. Ich glaub meine Hauptmotivation war zu lernen, aber jetzt ohne da groß was zu erwarten was…Persönlichkeitsentwicklung und solche Sachen. Von Indien hab ich mir noch solche Sachen wie Reisen, vegetarisches/veganes Essen und viele Religionen erwartet, und das hat sich auch alles so erfüllt.

 

 

 

 

 

 

 

Auf was hast du dich damals besonders gefreut?

 

Ich glaub besonders hab ich mich drauf gefreut dass es einfach ganz besondere andere Erfahrungen sein werden die ich dort mache, insgesamt auch vom Alltag, von der Gastfamilie her. Es war auch wirklich in jedem winzigen Detail anders. Sprache, selbst das Aussehen von Betten ist anders dort, das war ziemlich faszinierend und schön für mich.

 

Vor was hattest du Angst?

 

Ich hatte ziemliche Bedenken manchmal ob das Projekt in dem ich dann ankomme vernünftig läuft, ob da vernünftige Arbeit gemacht wird. Ob da die Freiwilligen ankommen und einfach nichts vernünftig erledigen können, weil das Projekt das da ankündigt wurde gar nicht existiert oder so. Da passiert auch bei manchem Freiwilligen, bei mir war das nicht so. Wir hatten schon zu tun, wobei es manchmal auch so war, dass wir einfach in die Schule geschickt wurden und dann nicht so klar war was wir da tun sollen. An meiner Schule hat’s richtig gut funktioniert, da war eher die Schwierigkeit dass ich mich selber motivieren musste. Mir wurde gesagt/freigestellt „such dir selber aus was du machen willst, überleg dir wie du’s machst und dann mach es“. Da war eine große Herausforderung für mich und auch für alle anderen die im normalen Schulsystem in Deutschland groß geworden sind, weil das ganz viel Motivation und Eigeninitiative erfordert.

 

Ist dir etwas Unvorhergesehenes im Ausland passiert? Hat dich etwas aus der Bahn geworfen?

 

Abrechen war kein Thema. Mir ging‘s ziemlich gut, ich war die ganze Zeit über ziemlich stabil, war halbwegs gesund, hatte keine größeren Schwierigkeiten. Ein Ding fällt mir ein, ich hab mich ein Stückchen verliebt, und dann war‘s ganz eigenartig weil meine Mentorin und meine Partnerorganisation vor Ort das überhaupt nicht gut fanden. Und die wollten dann so ein bisschen den Kontakt verhindern, das hat mich genervt und auch fast ein bisschen geschockt aber es war jetzt auch nichts Gravierendes. Die haben dann aber z.B. gesagt dass meine Gastfamilie sich wundert warum ich ab und zu spät nach Hause komme oder so wenig zu Hause bin und als ich dann meine Gastfamilie gefragt hab was sie da gesagt haben meinte meine Gastfamilie, dass sie überhaupt nicht mit der Organisation geredet haben. Die haben das einfach erfunden.

 

Mir selber ist nichts richtig Schlimmes passiert, aber zeitweise war ich schon verwundert und entsetzt, was anderen passiert ist, es hielt sich aber alles in Grenzen.  

 

Wie bist du bei der Planung deines Auslandsaufenthaltes vorgegangen?

 

Ich hab mich ganz viel informiert vorher. Erstmal wusste ich nicht, dass ich genau Weltwärts machen wollte, das kam dann erst so raus mit der Zeit.  Im Nachhinein war es das Beste was ich hab machen können. Ich wusste aber nicht zu welcher Organisation ich wollte und bin dann auch zu einer gekommen mit der ich total zufrieden war. Ich hab aber glaub ich insgesamt sechs Bewerbungen geschrieben, lauter Zusagen bzw. Einladungen zu Vorstellungsgesprächen bekommen. Dann hab ich aber die Zusage von JGD bekommen und hab mich dann dafür entschieden. Die hat mir auch super gefallen weil sie vom Politischen her sehr kritisch sind und ökologisch alles ziemlich korrekt aufziehen und generell die Teamer dort und die ganze Organisation ziemlich modern ist von ihren Ansätzen. Hatte 10 Tage Vorbereitungen und noch 3 Extratage bei denen ich so ein Teaching Seminar gemacht hab und das haben mir richtig gut gefallen. Mir hats auch total Spaß gemacht mit den anderen Leuten aus dem Weltwärts Team Zeit zu verbringen, weil die doch ein ganz anderer Schlag Menschen sind als die aus dem dörflichen Umfeld in dem ich aufgewachsen bin.

 

 

 

Wenn ja: Welche Wünsche und Erwartungen hattest du an Weltwärts? Wurden diese erfüllt?

 

Ich hab mir die Vor- und Nachbereitung und die Betreuung vor Ort gewünscht. Das ist auch alles so erfüllt worden. Ich fand‘s auch sehr cool, dass die mich mit so viel Geld unterstützt haben. Also weltwärts zahlt 75%, den Rest soll man mit Spenden auftreiben, das sind schon so 5000-6000 € (also der Teil, den weltwärts zahlt). Außerdem existieren Feedbackschleifen um das Programm ständig zu verbessern, dass man Vorbereitung erhält von Leuten die selber vor Ort waren, lauter so Sachen. Das hat ziemlich gut funktioniert. Jetzt auch im Nachhinein gibt das WMZ noch Gelder her für so Rückkehrer Programme, was auch noch ziemlich cool ist.

 

Wo hast du dich überall informiert? Welche Kanäle hast du hierfür benutzt?

 

Internet. Ich hatte ein, zwei wenige Kontakte von Leuten die das selber gemacht haben aber es gab einfach in meinem Umfeld keine anderen Informationsquellen.

 

B: Also bist du auch nicht zu irgendwelchen Informationsveranstaltungen gegangen oder sowas?

 

Gabs meines Wissens nach nicht. Die Schule hat zwar mal was angeboten aber da ging‘s auch nicht um weltwärts speziell.

 

B: Wärst du hingegangen wenn es angeboten worden wäre?

 

Ja, definitiv. Es gab mal sowas in die Richtung, da bin ich dann auch hingegangen, aber das war eher Work & Travel.

 

Wie lange hat die Planung gedauert? Wie weit im Voraus hast du mit der Planung begonnen?

 

Fast ein Jahr vorher hab ich begonnen. Ich hab mich glaub ich auch 8 oder 7 Monate vorher bewerben müssen. Was für viele dann auch der Grund ist warum sie nicht bei weltwärts gelandet sind, weil sie einfach die Fristen verpennt haben. Bei XXX geht das kurzfristiger, da kann man sich auch noch kurz einkaufen vorher.

 

Welchen Rat würdest du Freunden/Verwandten/Bekannten geben, die auch Freiwilligenarbeit im Ausland leisten möchten?

 

Ich würd ihnen zu weltwärts raten, oder was auch ganz cool sein kann wenn man irgendwie selber Kontakte zu Hilfsorganisationen hat, das irgendwie übe die das selber zu organisieren. Ansonsten weltwärts und gerne auch in jungen Jahren, weil später macht man sowas vielleicht nicht mehr. Es muss auch nicht unbedingt sein, dass man so nem Freiwilligendienst machen muss. Ich glaub dieses ganze Auslandsreisen und helfen ist so ein Trend und jetzt in der Weltgeschichte rumzufliegen und dann mit viel Geld in so nem Land zu leben, da ist es vom Impact vielleicht besser hier in Deutschland politische Arbeit zu leisten oder sich hier zu engagieren.

 

B: Vor allem glaub ich auch, dass es für so kurze Zeit nicht viel bringt. Man lernt bspw. Schüler ja gar nicht richtig kennen. Wenn man das 4 Wochen macht fliegt man rüber, lebt da 4 Wochen und lebt mir viel Geld aber taucht nicht in die Kultur ein.

 

Ich würde weltwärts eben auch wegen dieser Dauer empfehlen. Man kann auch in Europa Freiwilligendienst machen und da mit dem Auto hinfahren, das muss nicht immer Indien, Südamerika und sonst was sein. Dauer würd ich sagen mindestens 2 Monate, besser aber ein halbes oder ganzes Jahr, wahrscheinlich am besten ein ganzes Jahr. Manche Organisation macht es durch den Preis schon fast unmöglich dass Leute länger dort bleiben. So wie ich das kennen wird XXX  genutzt um mal eine Lücke zwischen Schule und Studium oder Studium und Beruf zu füllen, vielleicht auch mal mit 2 Monaten, aber länger normalerweise nicht, weils dann einfach zu teuer wird.

 

 

 

Welche drei Dinge möchtest du im Leben auf jeden Fall erleben?

 

1. Mir ist es relativ wichtig dass ich nem Job und Aktivitäten finde, wo ich die Welt ein bisschen so mitgestalten kann wie ich mir das gerne wünschen würde. Sozialer, kooperativer, weniger Kapitalismus und so weiter. Da überleg ich halt ob ich in die Entwicklungszusammenarbeit geh, Konfliktberatung oder solche Sachen.

 

2. Ich würde auch gerne eine Familie gründen.

 

3. Viel Zeit mit Tanzen und anderen Sachen verbringen die mir Spaß machen, so wie ich das jetzt auch zurzeit ganz gut mache.

 

Warum bist du sozial engagiert / warum möchtest du dich sozial engagieren?

 

Ich hab zum einen dort ganz viele Leute die mir total sympathisch sind, auch der Freundeskreis rekrutiert sich aus so Ecken. Ich hab unheimlich viel Spaß dabei, gebe gern diese Sachen weiter. Also das ist so die Aktivität die ich mir eigentlich als Hauptaktivität aussuchen würde. Bisschen auch weil ich für mich selber und für alle Menschen eine Welt will die nicht ganz so ist wie sie jetzt gerade ist. Durch so Aktivitäten schaffe ich mir das selber ein Stück weit. Und möchte das auch gerne weiterschenken weil ich auch in einer privilegierten Situation bin, wie die meisten weltwärts Leute.

 

 

 

Was ist derzeit deine größte Herausforderung?

 

So ein Gleichgewicht finden zwischen zu vielen Aktivitäten und zu viel Stress, wo ich manchmal auch gern hintendiere. Mich eher bisschen zu bremsen und dabei aber auch stärker auszuwählen was ich wirklich machen will und was ich nur mache weil’s gerade angeboten wird, weil ich eingeladen wird, weil‘s alle anderen machen.

 

 

 

Was bedeutet „Abenteuer“ für dich?

 

Wege zu gehen die auch es erfordern vielleicht auch Verletzungen in Kauf zu nehmen oder andere Leute zu verletzen, nicht physisch, aber einfach…bisschen der Norm zu widersprechen oder alles ein bisschen zu hinterfragen. Oder sich einfach in unbekannte, neue Situationen zu begeben, was aber nicht immer Ausland oder sowas sein muss. Also ich hab in Deutschland Erfahrungen gemacht die krasser sind als Indien. Hätte aber nie Zugang zu diesen Orten und Menschen gehabt, wenn ich nicht in Indien gewesen wäre.

 

Zukunftspläne

 

Hast du bereits Pläne für deine Zeit nach der Schule / dem Studium?

 

Nach meinem Bachelor möchte ich ein ganzes oder halbes Jahr damit verbringen mich sozial zu engagieren, mich auf Fortbildungen zu informieren, paar politische Proteste, vielleicht auch bisschen rumreisen in Europa, Südamerika wär auch mal noch interessant aber da hab ich das Fliegerproblem noch nicht gelöst und Schiffe sind auch nicht so leicht zu finden. Vor allem so bisschen Selbststudium und sich engagieren. Und dann kommt eigentlich auch schon der Master und danach möglichst eine Anstellung finden in nem Bereich wo ich sag da unterstütz ich hundertprozentig was gemacht wird und es ist auch sehr effektiv und effizient. Da bin ich noch so am Zweifeln ob ich das jemals finden werde.

 

Könntest du dir vorstellen, einen sozialen Beruf zu ergreifen / ein soziales Studium zu absolvieren? Wenn ja, wieso?

 

Ja, allerdings möchte ich nicht irgendwie am Ende der Kette stehen wo ich mich dann um die Menschen kümmere, die das System kaputt gemacht hat.

 

Planst du einen weiteren Auslandsaufenthalt?

 

Nein.

 

Könntest du dir vorstellen, nochmal Freiwilligenarbeit im Ausland zu leisten?

 

Nicht mehr auf diese Art und Weise, weil Ichs einfach schon mal gemacht hab. Das war gut für mich als ich 18 war, jetzt würd ich das höchstens machen in nem professionelleren Kontext. Bürgerinitiativen in anderen Ländern unterstützen, solche Sachen. Aber nicht mehr Englisch unterrichten oder so.

 

Wie wichtig ist es für dich, Pläne zu haben? Würdest du dich eher als Mensch bezeichnen, der gerne vorausplant und die Dinge frühzeitig in Angriff nimmt oder bist du eher spontan und lässt dich treiben, nach dem Motto „Es kommt schon alles wie es kommen muss“?

 

Mir ist es wichtig, dass ich mich nicht, dadurch dass ich selber keine Pläne oder Ziele habe, vom Mainstream treiben lasse. Bewusst mein eigenes Zeug verfolgen, das kann aber gerne auch kurzfristig sein, ich muss es nicht festlegen, aber ich will das ständig reflektieren und meine eigenen Ziele, Prioritäten und Werte verfolgen. Und das ist dann sehr wichtig, die langfristige Planung nicht unbedingt, weil ich da viel auch einfach vertraue und intuitiv Sachen mache.

 

 

 

Gibt es sonst noch etwas, das du mir erzählen möchtest? Hast du außergewöhnliche Erfahrungen im Ausland / mit Freiwilligenarbeit /  im sozialen Bereich gemacht?

 

Ich bin aus Indien zwar gewachsen, aber nicht irgendwie grundlegend verändert oder mit neuen Prioritäten zurückgekommen. Was mir wichtiger ist dass man Freiwilligendienst sehr kritisch reflektieren sollte, weil es viel auch mit postkolonialen Strukturen usw.  zu tun hat. Man sendet ja aus so einem reichen Land irgendwie junge, privilegierte Leute die dann irgendwo helfen sollen….muss man vorsichtig angehen. Und auch generell die ganze BMZ-Entwicklungshilfe hat oft viel mit Eigennutzen für Deutschland zu tun und da könnte sich auch gehörig was ändern. Viel bei diesen Organisationen geht ja auch in Richtung Lobbyismus und man bleibt oft so im Rahmen und das nimmt auch viel Potenzial oft raus. Vieles ist halt auch abhängig von Geld und so weiter.

 

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Anmerkungen:

 

Ist sehr kritisch gegenüber XXX; merkt an, dass die Leute die mit XXX Freiwilligendienst gemacht haben weniger gut vorbereitet waren, viel mehr Geld bezahlt haben und wesentlich häufiger abgebrochen haben, obwohl sie insgesamt immer deutlich kürzere Zeit vor Ort waren.  Findet es trotzdem gut, dass es Organisationen wie XXX gibt, weil diese eine andere Zielgruppe als bspw. weltwärts ansprechen (also Leute, die nicht bereit sind, für ein ganzes Jahr Freiwilligendienst zu leisten). Auch die Werbung von XXX spricht eine andere Zielgruppe an. Die Gefahr sieht er bei XXX darin, dass Leute in ein fremdes Land geschickt werden, sie dort schlechte Erfahrungen machen und dann intoleranter zurückkommen als sie vorher losgegangen sind. XXX bereit laut dem Interviewteilnehmer nicht auf die Herausforderungen und Schwierigkeiten im Ausland vor. Freiwilligendienst bei XXX hat „Lebenslaufcharakter“…die Leute haben noch nicht so lange den Wunsch bzw. die intrinsische Motivation Freiwilligendienst im Ausland zu leisten.

 

 

 

Mo

26

Aug

2013

Zurück in Deutschland

Nun bin ich schon seit fast einem Monat zurück in Deutschland. Es gefällt mir echt gut hier. Viele meiner Freunde konnte ich schon treffen und viel Zeit mit meiner Familie verbringen. Ich würde sagen ich habe mich gut eingelebt. 
Anfangs waren viele Dinge eigenartig für mich. Die Anzahl von Autos, Sauberkeit, Pünktlichkeit, das Deutschsprechen, die Größe von Räumen und Personen, Ängste, Stress und Prioritäten. Indien ist für mich in die Ferne gerückt, aber ich werde wohl ewig damit verbunden sein. Neue Freiwillige haben meinen Platz in Chaitanya School eingenommen und ich habe mich für ein Psychologiestudium eingeschrieben, als würde das Leben nach einer kurzen Pause weitergehen. Doch ist Vieles anders. Nicht nur die vor kurzem nachbestellten Bilder erinnern mich daran. Meine Erfahrungen, Herausforderungen und Bekanntschaften aus Indien werde ich wohl schwer vergessen. Ich sehe die Dinge mit neuen Augen. Zu allem hier gibt es eine Alternative, man könnte so anders leben, denken oder urteilen. 

Ich werde noch einen Blogartikel im Oktober  schreiben, nach meinem fünftägigen Nachbereitungsseminar. Am 21.9. um 20 Uhr halte ich einen Vortrag.

Herzliche Grüße

Manuel

So

28

Jul

2013

Die letzten Tage

Inzwischen ist auch die zweitägige  „Final Evaluation“ vorüber. Wir zwölf Volunteers versammelten uns für zwei Tage im FSL- Guesthouse und verbrachte die Zeit damit uns auszutauschen. Wir gingen die Zeit, seit unseren Seminaren in Deutschland bis zu unserer Rückkehr durch, sprachen Erwartungen und Veränderungen an und bekamen ein kleines Feedback. Am Tag vorher musste ich in meiner Schule dem Personal und den Kindern Lebewohl sagen. So ein Abschied wühlt nach den vielen Stunden, Erlebnissen und Herausforderungen zusammen schon ziemlich auf. Ich habe die letzten Tage noch wunderbar mit Freunden und Gastfamilie in Kundapur verbracht und mir ein paar Projekte von anderen Freiwilligen angesehen.

Zuletzt verbrachten die Ijgd Freiwilligen einen Tag in Bangalor, bevor wir zum Flughafen aufbrachen. Wir fühlten uns als wären wir schon Ausgereist aber noch nicht angekommen. 

vorerst letzte Grüße aus Indien

euer Manuel

So

28

Jul

2013

Interview with my Hostmother Asha

The following questions were answered by my hostmother and worded by myself. She comes from a well-educated background and speaks very good English. She gives tuition for young students at her home, does the housework, likes to read and takes part in social events. Like most Indian people family and the future of her children are the most important things to her.

What were your experiences and expectations while/before having a foreigner at your home?
In general the experience was very good.   We didn’t know how to communicate and what food to prepare before Manuel came. We were happy that he liked all our food and ate with his hands. He even learnt to prepare some Indian food. We saw that he was very motivated at work and with his efforts to experience many things in India. We wish him a fulfillment of his ambitions and we want him to visit us along with his wife. We would like to meet the rest of his family.

What do you like/hate about India?
People here don’t hate India. Increasing population is a problem of India. I appreciate that in India between every state you find big differences.  So we can see diversity. Indian people should find a way to deal with foreign culture.

What could you learn/understand?
First we saw foreigners as people with bad habits because they don’t fit in our expectations and have another way of life (Relationships, Roaming around, traveling and spending money).We realized they are not as bad as we thought. They are freer and take their own ways and responsibilities. They are concerned with their family in another way.  Indian people and foreigners are in many aspects different. How they live, speak, eat…. and their punctuality. Maybe we have to learn a bit from them. About Germany I only know what Manuel told me. We appreciate Manuel’s work and patients with his students. It is really good to (go somewhere and) do service.  We saw some foreigners are friendly to streetdogs. That is strange for us. There are also many things we don’t know. One thing we noticed is foreigners asks about all the details or timings and they value things like drawings of children.




Sa

20

Jul

2013

Aufbruchstimmung

In meinen letzten Monaten konnte ich im Projekt nochmal mit frischer Energie anpacken. Aufgrund von Überlastung der Schulleitung mit Papierkram übernahmen Anna, die Studentin, die im Projekt ihr Praktiumssemester verbringt und ich die Schüler für mehrere Vormittage.  Besonders Gruppenspiele haben wir in dieser Zeit für uns entdeckt. Einige Zeit habe ich damit verbracht die Schule mit neuen Spielzeugen, Hygiene- und Büroartikeln auszustatten. Ich habe zwei Kassettenrecorder reparieren lassen und mir selbst die stationären Fahrräder zur Wartung vorgenommen. Zusammen mit Anna habe ich die Profile der Kinder(= Biographie der Kinder mit Diagnosen etc..) ergänzt, einen Brief an die Eltern der Kinder und einen an die nächsten Freiwilligen geschrieben. Wir haben einen Flyer für die Schule erstellt, die Jahresberichte der Schule überholt und getippt und bei dem Papierkram geholfen, der unsere Schule unter staatliche Förderung bringen soll. Das Projekt sollte jetzt für die nächsten Freiwilligen gut eingerichtet sein. Mit meiner Gastmutter habe ich Computer-und Kochkenntnisse ausgetauscht. Darüber hinaus habe ich eine Hochzeit besucht, war mal wieder in Goa und im Ashram in Coimbatore und habe letzte Einkäufen getätigt, begonnen mich zu verabschieden Geschenke verteilt und Berichte geschrieben.

Obwohl hier viel mehr als in einem deutschen Jahr passiert ist, kommt es mir auch so vor als wäre ich erst vor ein paar Wochen aus Deutschland hierhergekommen; als hätte ich mich erst vor kurzem von Allen verabschiedet. Zurückkehren ist so, als würde ich von meiner Wirklichkeit jetzt (Indien), die früher einmal wie ein Traum war, in einen Traum (Deutschland) fliegen, der früher einmal Wirklichkeit war (Für Klarträumer: Natürlich sind die Träume luzide und wahrscheinlich ist das Erwachen falsch). Indien ist zu einer Heimat geworden. Doch meine Vergangenheit holt mich ein. Was kann ich von ihr nach einem Jahr erwarten? Wie viel hat sich verändert? Wie sehr habe ich mich verändert? Werde/will ich noch in alte Muster passen? Wer wird mich verstehen? Ich werde erzählen können, aber meine Erfahrungen hatte ich doch allein. Niemand von Früher war dabei:

 

  • in den Nächten die ich am Meer verbracht habe, mit Feuer, leuchtendem Plankton und den Sternen
  • während der Zeit die ich mit Menschen aus der ganzen Welt verbracht habe
  • im Projekt mit meinen Schülern und den Herausforderungen und Freuden, die sie für mich bereithielten
  • bei meiner Gastfamilie, wo ich alles fand was ich brauchte, vor allem Menschen die für mich da waren
  • In Menschenmassen oder auf den Wegen wo ich verloren ging
  • als ich auf Bergen, in Tempeln, Bahnhöfen, Schulen, Hotels oder Ashrams übernachtet habe
  • als ich Wasserfälle, Paläste, Palmen, Höhlen, Megastädte, Slums, Wüsten oder den Himalaya sah
  • während Glück, Unglück, Hilfe, Verzweiflung, Liebe, Wut, Leben, Spielen,  Lernen, Feiern, Krankheit, Diskriminierung, Verehrung, Menschen, Götter, Opfer, Leid, Tod und andere Dinge meinen Weg kreuzten.

All das werde ich in mir herumtragen, auch wenn es tausende Kilometer entfernt passiert ist. Ich hoffe ihre nehmt mich trotzdem wieder herzlich auf ;).
Von Anfang August an werde ich wieder zuhause sein.
Es freut sich schon auf euch
euer Manuel

So

09

Jun

2013

Wieder daheim in Kundapur

Seit dem dritten Juni bin ich wieder zurück in Kundapur. Was ich erlebt und gesehen habe ist unvergesslich. Aber jetzt hat mich der Alltag wieder. Die Schule läuft klasse und in der Gastfamilie fühle Ich mich wohler als zuvor. Die Gastschwester ist endlich mit ihren Prüfungen fertig und versucht sich nun im Kochen, was mein Essen hier ziemlich bereichert. Die Familie hat mich wohl ziemlich vermisst und will nach mir wieder einen Freiwilligen wie mich :). Wir haben schon fleißig Bilder hergezeigt.  

Ein paar Bilder auch für euch und meine Route

Machs gut in weniger als 2 Monaten bin ich zurück

Ach und Regen haben wir hier auch einigen (Monsun) 

Do

23

Mai

2013

Auf Reisen Teil 2

Hoffe euch gehts auch allen gut! Ich erhole mich jeden Tage mehr, aber es zieht sich. Es hat hier bis zu 45 Grad - echt heftig.
In 12 Tage werde Ich zuhause in Kundapur ankommen und darf gleich in die Schule um mit meiner Arbeit anzufangen:)
Ich freu mich schon auf einen halbewegs geregelten Alltag :) und noch vielmehr auf den Rest meiner Reise.Es stehen mir noch bevor:
10000 Jahre alte Hoehlenmalereien,
eine Ruinenstadt,
Hoehlentempel,
Buddhistische Schreine und 2 Grossstaedte,
jede Menge netter Leute und gutes Essen
und was ich sonst so entdecke...!

Was Ich auf dieser Reise schon gesehen/ erlebt habe:
-Hare Krishna Temple und Palast in Bangalor
-zum zweites Mal fuer mich das magische Hampi mit seiner tollen Natur, Fels- und Berglandschaft, seinen Ruinen und Tempeln
-Strand und Kirchen in Goa
- das praechtige, dichtgedraengte Mumbai mit seinen schoenen Bauten, dem Halsband der Köinigin und den Hoehlentempeln auf Elefanta Island
-ein paar Moscheen in Ahmendabad
-eine Tanzshow, eine Puppenshow die Palaeste und andere huebsche Plaetzche in Udaipur 
-das Taj Mahal in Agra
- Lotus Tempel, das Grabmal, die Regierungsgebauede mit Gateway, ein Hilfprojekt, das Red Fort, eine der groeßten Moscheen und den groeßten Tempel Indiens in Delhi
"Alleine" (=ohne Papa und Taufpate):
-den goldenen Tempel in Amritsar und einen Platz, wo die englische Regierung in Indien bei einer friedlichen Demo auf die Demonstranten schiesen lies ( 500 Tote und 1500 Verlatzte)
-den  Sitz des Dalai Lama und vieler tiebetischer Fluechtlinge, die noch immer fuer eine Besserung der Lage in ihrer Heimat kaempfen, in Dahramshala/McleudGanj
-den riesigen Palast und das noch groeßere Fort in der blauen Stadt Jodhpur
-Kamele, Sand, Duenen, Ruinen in der heißesten Stadt Indiens, der goldenen Stadt Jodhpur.
- die schoene Landschaft,eine Hochzeit und die Ruhe in Pushkar.
- eine der wichtigsten Pilgerstaedte fuer Muslime in Ajmer
- die groeßte Moschee Asiens in Bhopal...

.. ganz zu  Schweigen von der Natur, den Fahrten, den Menschen, Geschichten, dem Essen und noch Vielem mehr...
Meistens Reise ich ueber Nacht per Zug und uebernachte ansonsten bei "Couchsurfern" (Leuten, die Reisenden eine "Couch" anbieten")
Couchsurfing macht es mir moeglich noch viel tiefer in die Kultur einzutauchen und viele interessante und Englisch sprechende Leute zu treffen, und es macht meine Aufenthalte bequemer denn je.
Für fast alle laengeren Strecken meiner Reise habe ich die "Schlafklasse -Zugtickets" bereits im Februar gebucht. Deswegen ist eine gewisse Route festgelegt.  Meist reise  ich im "Zweitagestakt".  Beim Reisen erlebe ich  viele besondere Sachen in kurzer Zeit. Das muss ich unbedingt wieder mal machen. Wunderbar!
Beste Wuensche!
Manuel

Sa

18

Mai

2013

Meine Reise in den Norden

Seit dem 29.4 bis zum 3.6. hat meine Schule Sommerferien, weil es sehr heiß wird.

Um den anderen Freiwilligen und mir nicht zu viele freie Tage zu geben, wurde ein "Workcamp" angesetzt -  vom 11-30.4. Wir durften Löcher graben, Erde verteilen, Wände abschmiergeln, streichen und mit Bildern und Lernstoff versehen. Der Aufenthalt war klasse. Ich nahm mir ab dem 22.4. frei, um mit meinem Vater und meinem Taufpaten auf Reisen zu gehen. 

Ich schreibe spaeter noch mehr. Hier noch kurz die Route.
Ab dem 10.5 in Delhi ging die Reise fuer mich alleine weiter. Es war im Großen und Ganzen eine wunderbare, bereichernde und glueckliche Zeit. Seit dem 13.5 habe ich allerdings mit Schnupfen, Unwohlsein und Ohrenschmerzen zu kaempfen. Wird aber schon besser  und ich bin gut versorgt :)

Di

09

Apr

2013

Kleine Updates von mir und was ich noch so erzählen könnte - von anderen erzählt

Kurz von mir: 
  21-23. 3  Midtimeevaluation: Zusammen mit ca 40 anderen Freiwilligen und einigen Mitarbeitern von FSL-India habe ich 3 schöne Tage in den Ghats(Bergen) verbracht, um die letzten Monate hier zu bedenken und zu besprechen ;).

HOLI ( Das Farben/Frühlingsfest):
27.3. : Um Mitternacht wurde ein 6m hohes Feuer entzündet, das einige Männer schreiend und trommelnd umrundeten ;) (Ja, ich auch!). Danach verteilten sich Frauen und Männer auf 2 verschiedene Tanzflächen um bis zum Morgengrauen zu Tanzen.
( Die meisten Männer waren angetrunken)

29.3.:  Mit mehreren Wagen, die Musik spielten und mind 1000 Leuten zog ich durch die ganze Stadt, tanzend und Farbe auf andere verteilend. Ich selbst wurde bestimmt von mehreren Schichten bedeckt:  Lila, Türkis, Blau, Grün, Rot, Rosa oder Gelb schmierte man sich gegenseitig ins Gesicht und wünschte sich "Happy Holi". Manchmal wurde auch geworfen ;)

29.3- 3.4. Kochin und Allepy. Chinesische Fischernetzte, Kunstausstellungen, Keralas Kampfkunst, Zirkus, Museum, Stadt und Leute genießen und in Allepy mit einem Boot zwischen Palmen, Hütten, Hausbooten die Backwaters durchqueren. ( "Kanäle hinter der Küste")
3.4.- 8.4. " Inner Engenieering- Kurs" und angenehmer Aufenthalt im Isha Yoga Center in Coimbatore(Tamil Nadu)

Und mehr zu lesen gibts hier:
Ich verlinke hier mal auf ein paar andere Blogs, denn dort wird auch fleißig und mit Erfolg geschrieben und ich spare mir einiges an Arbeit, bzw. kann das gar nicht so gut wie meine Mitfreiwilligen...und für euch bietet das mehr Lesestoff und ein paar andere Blickwinkel!


Kannada, die Hauptsprache Karnatakas. Ich habe sie schon ein bisschen drauf und kann das sogar lesen ...

Wie das Lernen und die Schulen hier funktionieren ist echt krass und prägend für Indien


Essen, die indische Auswahl - alles nur mit der rechten Hand, manchmal mit Löffel; zuhause schmeckts am besten. Gekocht wird seeeeehr zeitaufwendig


Ja und zwei unangenehmere Themen:
Ärztliche Behandlung
Toilette

Meine Kleinstadt Kundapur


 Ein Tagesausflug, meine 1 wöchige Reise und andere Ausflüge bei denen Ich dabei war: Samstagstripp

Noch mehr andere Blogs siehe Linktipps

Viel Spaß beim Lesen

Manuel

Mo

18

Mär

2013

Meine Gastfamilie

Heute stelle ich euch die Familie vor bei der ich meine Zeit verbringe und von der ich versorgt werde. Ich verstehe mich gut mit allen, übernehme ein paar Aufgaben und unternehme sogar Ausflüge mit ihnen.

Meine  Gastfamilie besteht aus Vater (Chandrashekar B.), Mutter ( Asha Chandrashekar), Tochter (Patreksha) und Son (Danush). Dann wären da auch noch ich als vorrübergehendes Familienmitglied und die momentan 3 Studenten im Hause. Im Nachbarhaus, das zur Familie des Vaters gehört, wohnen ein Onkel, eine Oma und eine „Bedienstete“.
Der Großteil der  Familie der Mutter wohnt 1 – 2,5 Stunden entfernt. Zu sämtlichen Festen laden sich die Verwandten gegenseitig ein und legen je nach Wichtigkeit (von Geburtstag bis Hochzeit) große Strecken zurück.
Die jeweiligen Aufgaben der Personen sind: Vater (Geldverdienen, Papierkram, Entscheidungen in allen Bereichen auch für die Kinder zusammen mit den anderen  treffen und absegnen und Hausbau); Mutter ( Haushalt, nebenher Geld verdienen, „Veranstaltungen“ besuchen und den Gastvater z.b beim Papierkram unterstützen). Die Kinder sind sehr viel mit Lernen beschäftigt.
Der Vater ist das Oberhaupt der Familie. Er trifft zusammen mit der Mutter, für die er auch eine Art Vormund ist, die endgültigen Entscheidungen, so lange er lebt. Der Gastbruder genießt, wie in Indien sehr üblich  (Stellung der Frau) mehr Freiheiten als die Gastschwester. Er darf z.B. oft Freunde treffen und ist viel mit seinem Motorrad unterwegs. Für die Beiden ist die Bildung im Moment Priorität Nummer eins und nimmt fast sämtliche Zeit in Anspruch.
In ca. 6 Jahren ist für beide Heiraten angesagt. Dafür werden normalerweise von den Eltern Vorschläge gemacht, zwischen denen sich dann in Übereinstimmung mit den  Elternteilen, jmd. ausgesucht wird. Beziehungen davor sind tabu, es darf aber selbst ein Partnervorschlag gemacht werden. Die Frau zieht dann üblicherweise zur Familie des Mannes. So ist es auch in meiner Gastfamilie passiert. Die Familie besitzt seit 5 Jahren ein Haus neben dem Haus der Familie des Vaters. Darüber hinaus besitzen sie 2 Motorräder und eine gute  Aussstattung („teure“ Möbel, einen Computer, Kühlschrank und einen Fernseher). Der Vater arbeitet als Health Inspector(staatlich angestellt) ,ein gut bezahlter und nach seinen Aussagen angesehener Job. Neben Arbeiten und Familie managen, verbringt er viel Zeit mit „Beten“ und spirituellen Übungen.  Gesellschaftlichen Aktivitäten ist er im Gegenteil zur Mutter abgeneigt. Charakteristisch für die Familie sind die gute Bildung (v.a. Englischkenntnisse) der Mutter, ihrer Verwandtschaft und der Kinder, das Vermögen der Familie und der Verwandtschaft und eine Modernität, die durch Bildung, Geld und Bewusstsein geschaffen wurde, der aber das "Kleinstädtische" im Wege steht. Besonders, und von mir sehr geschätzt, sind das Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein und das religiöse Interesse. Sie sind recht aufgeschlossen und manchmal interessiert an fremden Dingen. Vater und Mutter essen vegetarisch, obwohl ihre Kaste ihnen das nicht vorschreibt, achten auf gesunde Ernährung und die Familie verbrennt ihren Müll nicht. Ich habe hier einen sehr angenehmen Aufenthalt und der Umgang mit der ganzen Familie ist sehr nett. Vor allem mit der Mutter unterhalte ich mich oft, meist über kulturelle Dinge oder Neuigkeiten/Pläne.

Ich bin sehr glücklich mit dieser Familie.

Herzliche Güße Manuel 

Di

05

Mär

2013

Februar bis Juli

Dieses Mal etwas kürzer:

Was bei mir so los war im letzten Monat: 
Februar: Die ersten 10 Tage habe ich viel mit meinem neuen Internetstick und der Planung einiger Reisen verbracht. Die nächsten 18 Tage, die ich unterwegs war, bestanden aus:   http://goo.gl/maps/zDyhV
 -Ein Tag (14pm – 4 am ) „Tempelprogramm“/Ritual an einem Tempel, der im Wald aus Holz und Blumen „errichtet“ wurde.. Außer mir waren auch anwesend: sämtliche Verwandte gastmütterlicherseits, Tempelbesucher (etwa 1000) und sogar ein Schlangengott, der in 2 Menschen/Priester fuhr. Das ganze Ritual mit nichttierischen Opfergaben, Zukunftsbefragung und Massenspeisung kostete ca. 20 000 Euro und soll die Gunst des Gottes und vielleicht ein bisschen Wissen über die Zukunft zum Vorteil haben und natürlich soziales Ansehen.


-Zwei Tagen Zugfahrt,
4,5 Tage Tamil Nadu besichtigen mit  vier der  größten und beeindruckensten Tempeln, die ich bis jetzt gesehen habe, einer Sandbank (30km von Sri Lanka) und noch ein paar andere „nette“ Dinge…

-10,5 Tagen Vipassana Meditation; gut, interessant, anstrengend, schwer zu beschreiben, ruhig - habe alles gut überstanden, 95 Stunden Meditieren, 7 Stunden Schlaf, 2,5mal täglich essen, nicht reden. Ich wusste vorher schon was auf mich zukommt, habe mir es aber nicht vorstellen können. Es war eine gute Entscheidung mitzumachen.

Mehr zu lesen gibt’s hier http://www.dhamma.org/en/.

 

Das steht mir noch bevor:
Die nächsten 4 Wochen vor den großen Ferien sind wir wieder 2 Volunteers im Projekt.

Im März erwartet mich eine muslimische Hochzeit, einmal ein Theaterstück, das die ganze Nacht lang stattfindet, irgendeine andere Veranstaltung und 3 Tage Zwischenseminar.
Anfang April habe ich vllt. erst einmal zehn Tage frei, danach ein Workcamp und dann breche ich auch schon auf zu einer größeren Reise, die anfangs von Papa und Onkel (mein Taufpate) begleitet, für mich bis in den Himalaja und wieder zurück geht. Geplant habe ich meine Rückkehr zum 3.Juni.
Juni und Juli bin Ich dann wieder in meinem Projekt und der Monsun ist auch wieder da. Ende Juli habe ich noch ein Abschlussseminar und ein paar Tage frei und am 29.7 fliege ich zurück.

Dann bin ich auch schon wieder bei euch J. Freu mich schon!

Liebe Grüße Manuel

 

 

Sa

02

Feb

2013

Immer noch viel los

Ein weiterer wundersamer Monat:

Zwei fantastische Ausflüge

12/13/14. Hampi: wohl einer der schönsten und angenehmsten Plätze in Indien. Ruinen und Tempel sind dort  in einer wundersamen Gegend mit (Bergen aus) großen braunen Steinen verstreut. Wir starteten auf der Seite des Flusses in der die meisten Touristen untergebracht sind und die Tage mit Drumsessions, feiern oder einfach nur einem wundervollem Sonnenuntergang abschließen. Ich wanderte mit einem Engländern und einer Italienerin entlang eines Flusses, über einen Berg, vorbei an Bananenplantagen und Reisefeldern zu abgelegen Tempeln, einer davon 600 Stufen in der Höhe mit Affen und kiffenden Saddhus besetzt – wundersam ;). Den letzten Tag verbrachten wir fast nur zwischen den Tempeln und Ruinen der anderen Flussseite, weil gerade ein besonderer Tag war, waren wir von jeder Menge Indern (wie soll Ich sie sonst nennen?) umgeben, zwei Familien waren sogar so freundlich mich zum mitgebrachten Mittagessen einzuladen. Die Highlights unter den Gebäuden waren, ein riesiger Tempelturm, ein unterirdischer Tempel der z.T. unter Wasser stand, ein ehemaliger Elefantenstall und eine große Ganeshafigur die aus einem Stein gehauen wurde.
Inzwischen war ich auch schon in Goa, einem Touristenstaat an dem es richtig feine Strände, große Partys und teure Preise gibt, und in Manipal einer Studentenstadt 30km von Kundapur hier. Ein unbedeckterer Kleidungsstil, Rauchen, europäisches Essen und Ausländer sind dort „ganz“ normal. Hampi ist dagegen eher ein Mittelding, den Alkohol ist auf jeden Fall verboten, denn es sind bedeutende Tempel in der Nähe. Auf der einen Flussseite wird auch kein Fleisch verzehrt. Außerdem gibt es „Nachtruhe“, an all das hält sich aber nicht jeder … Die Indienreisenden die man hier in großen Massen trifft sind meist richtig interessante Menschen, die es aus verschiedenen Gründen hierher verschlagen hat. Hampi hat auf jeden Fall etwas sehr magnetisches.

19/20.Wochenendausflug: Zusammen mit 4 Koreanern und 4 Indern (einer tollen Truppe :P) machte Ich mich Samstagmorgen in einem Mietauto mit einer Stunde Verspätung auf.  .Nach dem 3 stündigen Aufstieg auf einen Berg übernachteten wir  am Gipfel  neben einem kleinen Tempel und stiegen am Morgen herab. Alles Begleitet von herlichen Ausblicken, Sonnenauf- und untergängen. Dann weiter zur größten  Shiva Statue der Welt  in Mudeschwara und zu den Jogfalls, einer Gruppe Rießenwasserfällen. Ich lief Ich die 1200( oder auch 3000 je nach dem wem man glaubt)  Treppenstufen  hinab, badete  im eiskalten Wasserfall und lief wieder hinauf. Auf  dem Weg wurde mir zweimal etwas zu trinken spendiert. Das passiert einem auch nur in Indien.
 
Etwas Andere Seiten von Indien 

23.1 Nichtsahnend trat Ich zusammen mit 7 Anderen Freiwilligen einen kleinen Ausflug zu einem Tempelfest an. Erst Überraschung, die 20 km werden hinten in einem Lastwagen zurückgelegt. Zweite Überraschung: Vor dem Tempel standen 2 Gruppen eingezäunter Frauen in roten Saries, in die angeblich ein Gott eingefahren ist, und schreien und bewegen sich chaotisch. Als nächstes wurde dann Hühner  und Ziegen der Kopf abgeschlagen, um diese zu opfern, was mich doch ziemlich verstört hat. Mir wurde erzählt neben Hahnenkämpfen gibt es hier auch noch das Köpfen von Stieren, wohl aber sehr selten. Der Regierung gefällt das Alles zwar nicht, aber es findet trotzdem statt. Es liefen auch einige Menschen über glühende Kohlen.
Der nächsten  grausigen Anblick den ich 2 Tage später hatte, war das Ergebnis eines Zusammenstoßes von Fußgänger und Motorradfahrer. Beide haben überlebt aber nicht ganz unblutig. Auch erfuhr ich am letzten Wochenende ist jemand in Mudeshwara am Strand ertrunken während wir anwesen waren. Leider können einige Leute nicht richtig schwimmen.
Ja das ist Indien bei Nacht und was man so hört und liest geht es in anderen Teilen auch schlimmer zu. Aber das sind andere Geschichten und deren Wahrheitsgehalt muss auch nicht der Größte sein.

Großes Kino auf kleiner Bühne abseits der Stadt
26.1. Heute wurde ich zu einem Art religiösen Theater eingeladen, das von etwa 21 Uhr bis 6 Uhr stattfand. ;) Um 1:30 habe ich mich dann aber doch mit Ohrstöpsel auf einer Reis- und meiner Yogamatte schlafen gelegt. Es erschienen sämtliche Verwandten und Nachbarn und wie bei jeder Festlichkeit gab es für alle Essen. Die Vorführung selbst, wurde Teils als Dialog und Teils mit Erzähler vorgetanzt. Soweit ich  verstanden habe: Zuerst wurde die Welt geschaffen. Den drei „wichtigsten“ Göttern Brahma(Schöpfer), Vishnu( Erhalter) und Maheschwara/Shiva( Zerstörer) wurden ihre Namen und Aufgaben von der Göttin Durga gegeben. Danach gab es einen kleinen Wettkampf bei dem als Machtprobe der Mageninhalt des Anderen untersucht werden musste, indem man sich in ebendiesen hineinbegibt. Lecker. Es wird versucht sich auszutricksen indem der Mund geschlossen wird, was aber nicht ausreicht … Wissenslücke. Eine andere Göttin bringt zwei Menschen zur Welt, es ist aber immer noch nur Wasser auf der Erde. Die zwei Menschen versuchen einen der Götter zu essen, stellen aber fest, dieser ist mächtiger als sie. Danach kamen noch mehr Menschen, aber ich konnte nicht mehr richtig Folgen und mein Übersetzer verfiel in einen Halbschlaf. Es gab auf jeden Fall ordentlich Kracher und Feuershow mit Flammenwerfer und Raketen. 


 Deutschland ist ja auch nicht unspektakulär und für einen Inder bestimmt der Wahnsinn. Für mich wird es bestimmt sehr interessant wieder in Deutschland zu sein. 

Herzliche Grüße Manuel

 

Mi

02

Jan

2013

Aus dem 2. Rundbrief: Puja, Weihnachten und ...

Unter Internetcaffeebedingungen will ich teilweise in Stichpunkten berichten

was derzeit so los ist/war!

 


Im Projekt:

Ich habe in letzter Zeit öfter mal den Unterricht der schwierigeren Gruppe übernommen und festgestellt, dass ein Teil überhaupt nicht richtig mitmacht und der Rest zwar die Zahlen beherrscht aber nicht das Zählen. Rumtollen macht aber jedem Spaß. Ein paar der Schüler können jetzt würfeln und die Augenzahl gehen. Wenn meine Pläne funktionieren, wird Müll bald nicht mehr verbrannt sondern sogar getrennt. Die nächsten zwei Wochen werde ich der einzige Freiwillige sein. Yoga klappt jetzt besser und ein paar der Kinder werden dabei  anderweitig beschäftigt. Wir wurden von einer anderen Schule besucht. Man hat sich gegenseitig  Tänze  vorgeführt und sogar zusammen getanzt. Es ist schön zu sehen, wie die Kinder der anderen Schule oder auch Leute am Spielplatz freundlich und „normal“ mit den Kindern umgehen. Ich habe unsere Schüler auch schon längst lieb gewonnen und mich an ihre Besonderheiten gewöhnt.

In der Familie:

Für vier Wochen habe ich mir jetzt mein Zimmer mit einem neuen Freiwilligen geteilt. Christopher aus Köln kam über „Praktikawelten“ (nicht unbedingt zu empfehlen) und war an einer staatlichen Schule eingesetzt. Es ist eine nette Abwechslung in der Gastfamilie auf Deutsch zu reden, trennt aber auch ein bisschen von dieser. In seiner dritten Woche mussten wir das Zimmer wechseln, weil die Mietwohnung jetzt von Studenten für drei Jahre gebucht wurde. Für  15 Tage gab es kein Ei, Fleisch oder Fisch, denn im Nachbarhaus fanden „Rituale/Gebete“ = Puja statt.

20.12: Heute wurde mir das Pfeifen und Klatschen verboten (Oh, Oh). Ich versuche noch herauszufinden, wieso und ob das wirklich sein muss. Auch sollte ich jeden Tag das Zimmer fegen – so viel Dreck gibt es gar nicht.

Und sonst (in Stichpunkten):
30.11/1.12.: Treffen mit der Kontaktperson der deutschen Organisation; - gab mir Motivation und mehr Verständnis für die indische Partnerorganisation
2.12.12.: Büffelrennen - schlammige Angelegenheit; Büffel aus verschiedenen Ortschaften wurden auf Zeit über ein Feld gejagt, bzw. als Zugtiere für einen Surfer verwendet.
4.12. Jetzt habe Ich einen Zehennagel weniger. Grund: kleines Loch im Steinboden des Karateraums.
9.12. Hochzeit – die Zeremonie sehen, Essen, Gratulieren und ein Foto mit dem Brautpaar schießen
12.12.12: mein 100. Tag in Indien – netter Zufall
13.12: am Strand übernachten, Feuer schüren, Gemüse grillen und Phosphoreszierendes Plankton sehen
15/.16.: nett essen, in der Liquid Lounge und Feiern im Hotel Mayas, mich vom „Hobbit“ begeistern lassen und einen schönen Tempel ausfindig machen und durchstreifen.
21.12 Weltuntergang und neues Zeitalter  – oder eben nicht
22-25.12 über Weihnachten und Geburtstag in Kerala

Feiern Hindus vs Christen – oder einfach gemeinsam?


Mein Diwali: 
Vom 12. bis zum 14. November feiern die Hindus jährlich Diwali oder Deepavali. Es  ist die höchste Festlichkeit Indiens und wird auch das Lichterfest genannt. Es geht um die Rückkehr des Gottes Rama und seiner Frau Sita nach 12 Jahren aus ihrem Exil im Dschungel. 12 Jahre lang hatten die Bewohner von Ayodhya auf Feuer und Licht verzichtet. Als Rama wieder zurückkehrte, wurden überall Freudenfeuer entzündet. Die Geschichte ist im Ramayana zu finden. Noch vor der Mahabharatha, in der auch die Bhawadgietha zu finden ist, ist Ramayana soweit ich weiß die erste Erzählung über die Götterwelt Indiens, die von manchen so geglaubt wird.  An Diwali beleuchten, die Hindus ihre Häuser mit Laternen, Kerzen und Öllampen. Während des ganzen Fests hört und sieht man viele Silvesterknaller und Raketen. Gefeiert wird auch mit besonderem Essen (u. a. viel Süßes) und reichlich Blumenschmuck. An einem Morgen rieb sich jeder in meiner Familie mit Kokosöl ein und wusch dieses dann mit warmem Wasser ab. In manchen Familien ist es auch Brauch danach neu gekaufte Kleidung anzuziehen. An zwei Abenden gab es bei mir Puja (Gebet/Ritual). Bei einem wurde  am Temel im Garten Obst geopfert und das Motorrad geweiht. Im Haus wurden dann nach einer kleinen Zeremonie am Haustempel ein paar Bücher und Geld in eben diesem eingeschlossen. Ich durfte mich beteiligen und u. a. eine Glocke schlagen. Den dritten Diwalitag verbrachte ich auf einer Geburtstagsfeier für meinen jetzt zweijährigen (besonderer Geburtstag) Gastcousin. Dieser wurde mit Feuerwerk, Musik, gutem Essen und Spielen für die Kinder groß gefeiert. Insgesamt alles eine Mischung aus Silvester und Weihnachten.

Mein Weihnachten:
Die Tage vor Weihnachten wäre ich zeitweise zu Weihnachten gerne in Deutschland gewesen, bei  meiner Familie, unserer Adventswurzel, dem Grundofen, Schokolade, Christbaum, Kerzen und Weihnachtslieder. Man bemerkt hier kaum, dass dieses wichtige Fest anrückt.

Viele Christen fangen die letzten Tage vor Weihnachten an Speisen an die Nachbarn zu verschenken.


20.12.: Heute haben wir in der Schule Weihnachten gefeiert. Etwas verfrüht, denn mein Kollege Jonas ist ab morgen vorerst auf Urlaub. Mein kleiner Adventskranz wurde noch mit mehr Kerzen, Plüschtieren, Kuchen und Datteln erweitert und es wurde auch kurz ein Weihnachtslied angestimmt. Anwesende Christen vier von 20.

22. 12: Heute verlässt mich mein Mitbewohner nachdem er auch einen kleinen Blogartikel geschrieben hat und ich starte nach Kerala.


23. 12.: Ich verbringe meinen Geburtstag bei einer super gastfreundlichen (sind hier in Indien fast alle) muslimischen Großfamilie, am Strand und bei einem Studenten – mit dabei eine Gruppe ehemaliger Studenten. Es gab auch Geschenke und eine Geburtstagstorte.


24. 12.: Ausflug zu einem Wasserfall, in dem auch gebadet wird. Viel Fahrerei und Weihnachten in einer Stadt mit 90% Christen. Ich komme erst am Abend an. Auf der Fahrt zu der Wohnung meines Gastgebers bekomme ich schon einen netten Eindruck von Weihnachten – sehr gut gelaunte Menschen z. T. angetrunken, beleuchtete, riesige und kleine

Krippen in den Gärten und am Straßenrand. Motorradfahrergruppen mit  Hüten, Leute in Weihnachtsmannverkleidung, Musik und Gottesdienste in vielen Kirchen mit Beleuchtung und weit geöffneten Türen und Fenstern.


25. 12.: Zoo (Überreste von einstiger Tiervielfalt im Zoo) und Stadtbesichtigung

Die Zeit in Kerala habe ich viel und super gespeist, mit richtig netten Menschen, v. a. Studenten und deren Familien verbracht, bin jede Menge gefahren und hatte insgesamt  eine großartige Zeit.
26.12.: Hochzeit- bzw. Hochzeitsessen und Gratulieren, den Rest habe ich leider verpasst.


Leider funktioniert meine Kamera immer noch nicht. Ich habe einige Bilder mit fremden Kameras gemacht, komme allerdings momentan nicht ran. Wird alles früher oder später mal hochgeladen.

Do

27

Dez

2012

1 Monat Kundapur - Gastbeitrag meines Ex-Mitbewohners

21.12.2012 Heidiho,
Hier schreibt Manuels Mitbewohner Christopher. Ich habe mir gedacht ich könnte mal diesen Blog durch meine Weisheiten ein bisschen bereichern. Ich schreibe deshalb nun ein paar Zeilen über meinen Aufenthalt hier im wunderschönen Kundapur.

Mein erster Eindruck war beschisse… als ich in die Gastfamilie kam wurde ich aufgenommen als wäre ich nur eine Möglichkeit, mal eben 3000 Rupien(etwa 40€) zu ergattern. Als ich dann von Ama auf mein Zimmer gebracht wurde, in dem Hanteln neben ein paar Blättern voller Sportübungen lagen, dachte ich zuerst, Manuel sei eine richtige Kante. Stimmte dann so ja irgendwie doch nicht ganz… Als dann langsam die restliche Familie und der Head Master dieser Site eintrafen, war es schon deutlich angenehmer- und inzwischen fühle ich mich ja dann doch recht wohl hier- wobei ich mit Prateeksha(oder wie auch immer) etwa so viel geredet habe wie mit den Busfahrern, die ich ständig fragen muss ob dieser Bus mich nach Hause fährt(„Vinayaka? Vinayaka?“ „Vinayaka No“- manchmal kommt als Antwort „Vinayaka“ mit einem Kopfschütteln- dann heißt es interpretieren- ist das jetzt ein „OK“ oder ein „Nein“?). Gut, ich muss mich jetzt kürzer fassen, schließlich gibt es ja noch einen Koffer zu packen.

Meine Schule ist sehr geil, vielleicht die einzige im Umkreis in der die Kinder nicht in ungesunden Abständen geschlagen werden. Außerdem gibt es viele bunte Farben, alle lachen immer, alles glänzt so schön und nachmittags scheint bestimmt immer ein wunderschöner Regenbogen über der Schule. Na gut, so krass ist es nicht, aber es ist schon schön.
Morgen geht’s auf nach Mumbai, dann über Delhi ins knapp 2600km entfernte Humpi und dann von Bangalore aus über Abu Dhabi nach Köln. Ich habe also noch gut was vor mir in den nächsten 3 Wochen.
Falls ihr das hier gelesen habt, herzlichsten Dank dafür, und Manuel, obwohl du gerade nur 2m von mir entfernt bist, nochmal einen schönen Restaufenthalt in Indien!!!
Ciaociao!!!

Di

20

Nov

2012

Was man so in Schulferien anstellen kann – meine Reise nach Mysore, in hohe, kalte und tibetische Teile Indiens

Deserah Prozession
Deserah Prozession

Weil ich unterwegs per SMS von meiner Schulleiterin erfahren habe, Chaitanya Special School beginnt erst wieder am 2.11.12, habe ich mir eben diesen Freitag  freigenommen und meine großartige Reise ohne meine 3 Begleiterinnen um 7 Tage verlängert. Statt 9 war ich deswegen 16 Tage lang mit Rikscha, Auto, Jeep, Motorrad, Pferd  und Bus unterwegs.  Eigentlich stand auch eine Bergbahnfahrt auf unserem Plan, aber ich beginne doch lieber mal von vorne.

Am 27.10 stiegen wir zu viert in Udupi in den Bus nach Ooty, um dort zu erfahren, dass wir  in  17 Stunden ankommen werden. Grund: ein Teil der Strecke sollte besser nicht bei Nacht zurückgelegt werden. Folge: 6 Stunden Pause mitten im Wald.
Naja, die Anfahrt am Tag lieferte uns eine wunderbare Aussicht, denn Ooty liegt in mehr als 2000 Meter Höhe. In Ooty durften wir feststellen, dass es auch in Indien sehr kalt sein kann. Indien kann auch „europäisch“ grün sein und wir sind wieder mitten im Monsun gelandet. In diesem ehemaligen Rückzugsort für Briten gab es für uns ein paar britische Gebäude und Kirchen, einen botanischen-, einen Rosen- und einen Kunstblumengarten, Teeplantagen, eine Teefabrik und das erste Mal in Indien richtige Schokolade zu sehen. Dank des Monsuns und unserer Reisebüroleiterin blieben wir einen Tag länger in dieser nass-kalten Stadt

(meine Mitreisenden haben sich sogar mit Jacken und Schuhen ausgestattet)

. Es fuhr weder  die Verbindungsbergbahn, noch war das nächste Busticket richtig gebucht.


Nächster Halt: Mysore. Das saubere, schöne und alte Mysor ist noch immer Sitz der Herrscherfamilie, die früher einmal ein großes Gebiet regiert hat. Der nachts mit tausenden Glühbirnen erleuchtete Palast und die mehrstündige Deserah- Abschlussprozession mit Abendshow waren Grund für unseren dreitägigen Aufenthalt im zur Zeit des zehntätigen Deserah-Festivals ziemlich gefüllten Mysor. Der Anblick des riesigen Palasts allein war schon atemberaubend,  aber erleuchtet und in einem  Palastgelände mit mehreren Tempeln und beeindruckender Mauer versetzte mich das Ganze in freudiges Staunen. Die geschmückten Straßen und Plätze ließen den Anblick noch wunderbar nachhallen und gaben einen leichten Vorgeschmack auf die atmosphärisch doch ganz andere Prozession am nächsten Tag.
Einchecken, Tickets für die Abschlussprozession zu doppelten Preisen kaufen
( Korruption? ), Zigaretten und Räucherstäbchenherrstellung sehen und nachts mit ca. 15 anderen Freiwilligen essen gehen; das war ansonsten unser Programm für den ersten Tag. Es war schön die anderen Freiwilligen zu treffen. Ich kannte sie größtenteils schon von der Orientierungswoche her  und es gab  so Vieles zu erzählen. 
Am nächsten Tag ergatterten wir uns einen Platz nahe dem Palasttor, wo die Prozession am frühesten zu sehen war. Dort harrten wir dann mit vielen Leuten im Rücken vor der Absperrung drei Stunden lang aus bis die zweistündige Prozession begann. Sie begann und endete mit Elefanten. Verschiedenste Musiker, Tänzer, Turner, Kostüm- und Kämpfergruppen, gemischt mit Wägen, auf denen Szenen dargestellt waren, strömten pausenlos aus dem Tor. Zwischendurch wechselten wir den Platz vor die Barrikade, weil die Polizei mit ihren Schlagstöcken die Menge nur schwer zurückhalten konnte. Abends begaben wir uns mit von der Sonne geröteten Gesichtern  zu einem Stadium, in dem wir Motorradstunts, Tänzergruppen der verschiedenen traditionellen Stile Indiens, eine Laser- und eine Fackelshow zu sehen bekamen - ein überwältigender Tag.

Nach einem kurzen Besuch des alten Markts, auf dem es sehr viel Obst, Gemüse, Reis,  Gewürze und Krimskrams zu kaufen gab, ging es mit dem Bus 3 Stunden weiter nach Madikeri. Dort dauerte es ein Weilchen bis wir einen Platz zum Schlafen (für 2,50 die Nacht p. P.) gefunden hatten. Die Highlights des nächsten Tages waren ein britisches Fort, ein Wasserfall und ein Tempelfest mit anschließendem Essen. Gegen Ende des Essens wurden wir für den nächsten Tag zu einer Jeepfahrt auf einen der höchsten Berge und zu einem Gebirgsbach eingeladen. Mit den indischen Urlaubern, die die Fahrt organisiert hatten verstanden wir uns super und feierten deswegen auch noch gemeinsam mit ihnen in die Nacht hinein. An diesem Tag verabschiedete sich leider auch meine Kamera, aber ich versuche noch Bilder des restlichen Trips aufzutreiben.

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Fr

19

Okt

2012

Auszüge aus meinem ersten Rundbrief

Am Ende einer für mich typisch indischen Woche mit täglich 6 Stunden (inklusive Mittagspause) Arbeit mit 22 Kindern mit verschiedensten geistigen und körperlichen Behinderungen, morgendlichem Yoga, jeder Menge Reis, den ich mit meinen Händen gegessen habe, Sprachunterricht, Tanzstunden, Wäsche waschen mit den Händen, gemeinsamen Abenden mit meiner super Gastfamilie und vielen anderen Erlebnissen, sitze ich, nach einer holprigen Busfahrt für ein paar Cent, unter einer Palme am Strand.
Ein anderer Freiwilliger fragt mich: „Sag mal Manuel, hast du eigentlich schon viel auf deinem Blog geschrieben?“. „Geht so und Fotos habe ich auch schon hochgeladen, aber ich glaube, ich sollte so langsam meine erste Rundmail schreiben. Einige warten bestimmt schon darauf und wenn ich diese Woche nicht mehr schreibe komme ich den restlichen Monat nicht mehr dazu, weil ich nach Ooty, Mysor und Madikiri fahre. Ich habe ja nächste Woche frei. Ich weiß nur nicht so ganz, was ich schreiben soll.
Naja, ich fange einfach mal an und schaue, was dabei rauskommt.“

 

Namaste oder wie mensch hier* oft sagt Namaskara. Im Yoga begrüßt man sich auch mit Hadi-om, einem Götternamen.

(*wenn ich „hier“ schreibe, bedeutet das, in meiner Familie, Stadt, Distrikt oder Bundesstaat. Ich glaube fast nichts ist auf ganz Indien übertragbar. Indien unterscheidet sich unter anderem in Sprachen, Klima, Essen, Traditionen, Armut, Gewohnheiten oder Natur. Selbst für die meisten Inder sind diese Unterschiede noch gewaltig. Außerdem ist alles was ich schreibe subjektiv.)

Durch das Hören oder Sprechen von Götternamen sollen die Eigenschaften des Gottes auf den Sprecher/Hörer übergehen, deshalb benennen auch viele Eltern ihre Kinder nach einem Gott (z.B. Ram(a)). Viele Leute besitzen keinen Nachnamen. Frauen hängen stattdessen den Namen ihres Mannes und Männer den Namen ihres Vaters an ihren Namen. Die indischen Namen sind für mich genauso schwer auszusprechen, wie für die Inder mein Name. Die Leute hier können aus einem indischen Namen oft die Kaste/Religion und/oder die Herkunft erkennen. Deshalb und weil einige nicht viel mehr Englisch können, ist die häufigste Frage, die ich hier gestellt bekomme, „What’s your name“. Am Versuch, den Namen Manuel zu wiederholen, scheitern allerdings die Meisten.

Ein paar Kinder, die in meiner Straße wohnen, haben meinen Namen zu Amali verdreht. „Amali“, „Bye“, „Hello“ und „How are you?“, rufen sie mir gerne die ganze Straße lang nach. Richtig süß. Andere Kinder aus meiner Nachbarschaft, mit denen ich auch schon Cricket gespielt habe, nennen mich Anna, was großer Bruder bedeutet. Es ist hier üblich sich als Familienmitglieder zu bezeichnen, es ist auch ein Zeichen von Wertschätzung gegenüber dem Anderen.

Menschen mit denen ich hier zu tun habe heißen:

Asha (Gastmutter), Chandrashekar (Gastvater), Patreksha (Schwester), Danush (Bruder), Leika, Bruno und Rani (unsere Hunde- wir haben auch einen Fisch und einige Insekten im Haus), Raschied, Sandeep( Studenten, mit denen ich mir die erste Zeit die Mietwohnung geteilt habe – jetzt gehört sie mir alleine), Leela (Kurzform des Namens meiner Schulleiterin), Daya (Kontaktperson der Partnerorganisation), (Naga, Guru, Raschmitta, Nisha, Anisha, Akash, Swati, Pinky, Yogesh, Putta, Rekka, Jaya, …(Kurzformen der Namen unserer netten Schüler).

 

Die Schreibweise der Namen ist hier von mir erfunden. Die Schrift der Hauptsprache Kannada, hier in Karnataka, legt die Aussprache exakt fest. Jeder Buchstabe wird genau auf eine Art ausgesprochen, mit festgelegtem Druck, Geschwindigkeit und Zungenposition. Z.b kann „Anna“ Reis oder Bruder „Kole/Kolle“ Schmutz oder Raubüberfall heißen. Das Ganze erleichtert das Lernen der Sprache nicht wirklich. Dafür gibt es keine Formen von „Sein“ und auch nur 3 Zeiten, wobei oft einfach Gegenwart mit Wörtern wie Gestern bzw. Morgen verwendet wird um die Zeit festzulegen.

Die Meisten hier können ausreichend „indisches“ Englisch und ohne Worte kann man sich auch oft ganz gut verständigen. Meine Gastfamilie beherrscht für indische Verhältnisse ein super Englisch. Meine Gastmutter unterrichtet sogar Kinder aus der Nachbarschaft.

Mit meiner Gastfamilie komme ich richtig gut aus und es ist schön mit ihnen zusammenzuleben. Zu meinem Glück sind sie etwas betuchter, wohnen relativ nah an der Stadt, haben ein schönes Haus, bereiten tolles Essen zu und haben 2 Kinder in etwa meinem Alter.  ...
Was mir hier begegnet, ist in so vielen Details anders; vieles ist einfach an das Land, die Zustände und das Klima angepasst. Wer andere Pflanzen hat, kocht einfach anders und wenn wenig private Fahrzeuge existieren, gibt es mehr öffentlichen Verkehr. Religionen, Sozialverhalten und andere Sachen haben sich wohl eher über die Jahre hier entwickelt und sind auch schwieriger zu verstehen und schon gar nicht vorauszuahnen.
Vorurteile, wie „Indien ist arm, spirituell weiter, entspannt, voll von Kühen, Affen, Elefanten und gefährlichen Tieren“ sind auf jeden Fall nicht generell zutreffend. Es gibt hier in der „Kleinstadt“ genauso Reiche, die sich wie bei uns teurere Autos und große Häuser leisten. Kühe sieht man nicht so oft und bis jetzt habe ich nur einen Elefanten gesehen, dafür gibt es jede Menge Hunde. Ich lese und höre hier noch vieles über Indien. Bis jetzt hat sich vieles für mich noch nicht bestätigt.
Kundapur (Coondapoor) scheint auf jeden Fall eher eine Musterstadt zu sein, mit wenig Analphabeten (vielleicht 10%), wenig Bettlern und funktionierender Müllversorgung.
Dies heißt nicht, dass es hier keinen Müll gibt. Müll wird hier auch manchmal auf der Straße verbrannt.
  ....

Gerade sitze ich im Lungi (einem Tuch, das gewickelt getragen wird) auf unserem kleinen Balkon, genieße die Aussicht auf den Nachbarsgarten, beobachte etwas Marderähnliches und höre ein paar Vögel. Weil meine Schule Ferien hat war ich die letzte Woche in einem Workcamp. Dort haben wir einen Infostand aus Palmblättern gebaut, 2 Wände bemalt, ein Theaterstück aufgeführt, gebadet und Infoflyer über Schildkröten an Fischer verteilt.
Morgen werde ich für 8 Tage auf Reisen gehen, mir unter anderem ein großes Festival in Mysor ansehen und danach beginnt die Schule wieder.
Im November habe ich das erste Zwischenseminar. Dort treffe ich die Freiwilligen aus unserer Orientierungswoche wieder. Ich habe auch hier in Kundapur viele Freiwillige, hauptsächlich aus Deutschland, um mich herum. Manche bleiben ein Jahr, andere nur ein paar Monate und momentan gibt es sogar ein Workcamp, in dem Jugendliche aus verschiedenen Ländern für 2 Wochen "arbeiten".

Ich bin froh, länger bleiben zu können, weil es so viel zu erleben, lernen und bereisen gibt und in meinem Projekt Veränderungen nicht von heute auf morgen erreicht werden.
Es brauchte Zeit, bis ich mich auf die Kinder und den Tagesablauf eingestimmt hatte. Viele Kinder sind nicht ärztlich diagnostiziert und/oder nicht unter ärztlicher Behandlung. Deshalb ist oft nicht klar, wie mensch mit ihnen umgehen sollte. 2 der 3 Mitarbeiter sind nicht für die Arbeit mit Behinderungen ausgebildet und die angewandten Methoden können manchmal etwas unpassend wirken. Im Großen und Ganzen sind der Tagesablauf und der Umgang mit den Kindern aber verglichen mit anderen Schulen in der Umgebung sehr positiv. Auch die Früchte der Freiwilligenarbeit der letzten Jahre sind zu sehen. Die Kinder selbst sind echt lieb, lebhaft, sie helfen dem Personal und sich gegenseitig, versuchen mit mir zu reden, was meist an meinen Sprachkenntnissen scheitert, spielen, träumen und tanzen gerne und lachen kann man auch gut mit ihnen. Ich male, gehe, spiele, tanze, musiziere, „arbeite“ und mache Yoga und Physiotherapie mit ihnen, oft einzeln. Ich helfe den Lehrern beim Tagesablauf, kümmere mich um das Zähneputzen und versuche auch selbst ein bisschen die Sprache mitzulernen. ... Verbesserungen zu sehen ist eher schwierig, aber den Tagesablauf zu erweitern und ein paar glückliche Gesichter zu zaubern ist auf jeden Fall möglich. Täglich den Zustand der Kinder zu sehen ist nicht immer einfach. Trotzdem bin ich froh hier und in diesem Projekt zu sein.

Natürlich vermisse ich auch einiges aus Deutschland, vor allem Personen, die mir wichtig sind. Zum Glück verliere ich diese nicht. Was ich hier erlebe, ist mehr als nur ein Ersatz, es ist eine richtige Bereicherung!

Sa

13

Okt

2012

Reisen, Verkehr und anderes...

Rikscha und Bus, die Hauptverkehrsmittel neben dem Motorrad
Rikscha und Bus, die Hauptverkehrsmittel neben dem Motorrad

Die letzten freien Tage habe ich verschiedene Strände in der Umgebung besucht. Gestern (6.10. ) besuchte ich den Markt und ein Fest zu Ehren einer Heiligen, die gerade in Europa herumzieht. Heute habe ich eine kleine Insel an der Küste besucht.

Ich lebe hier in einer 50000 Einwohner Stadt, nahe der Küste. Das städtische Leben spielt sich am Rande 2er großer Straßen ab.
Die Fahrtrichtungen sind oft geteilt. Am Rand und in den Zwischenstraßen gibt es alle möglichen Geschäfte und Dienstleister.
Andere Gebäude und Wohnbereiche sind links und rechts der Straßen. Um irgendwohin zukommen gibt es v. a. Busverkehr nach Norden und Süden. Diesen kann man auch nutzen um in und durch die Stadt zu kommen. Auch ein Bahnhof ist ganz in der Nähe.
Tagsüber fahren die Busse sehr häufig und normalerweise ist auch immer ein (Steh)-platz frei. Die meisten Inder achten bei den Plätzen( und in vielen anderen Bereichen) auf Geschlechtertrennung. Busse fahren so ziemlich überall hin. Sie sind das meistgenutzte Verkehrsmittel. Rikschastände gibt es an jeder Bushaltestelle, ansonsten sind auch Motorräder sehr beliebt. Der Verkehr wirkt vor allem am Anfang gefährlich, chaotisch und aggressiv, weil dicht aufgefahren wird, oft trotz Gegenverkehr überholt und gerne gehupt wird. Man gewöhnt sich aber daran und mit der nötigen Aufmerksamkeit sollte auch nicht zu viel schief gehen. Die Geschwindigkeiten sind meist nicht all zu groß. Es wird viel gehupt, beschleunigt, gebremst und wieder angefahren … (Spritverschwendung und Atemluftverschwendung, aber oft der einzige Weg vorwärts zu kommen)

Wie es mir so geht? – Natürlich gibt es die ein oder andere Herausforderung und einige Dinge wären anderswo bequemer, aber sonst wäre es ja zu einfach. Und irgendwie gehört das alles ja auch zu der Erfahrung die ich hier machen wollte. Bis jetzt finde ich meine Entscheidung nach Indien zu fliegen super!

Wie ich das in ein paar Monaten sehen werde weiß ich noch nicht. Uns wurde ja gesagt es wird uns hier nicht nur prächtig ergehen. Sich jetzt Sorgen zu machen halte ich nicht für das Richtige.
Klar kommen auch oft Fragen auf wie: Was ist in Deutschland los? Wie wäre es, wenn ich dort wäre? Verändern die Freiwilligen hier großartig etwas? Sind die Leute überhaupt bereit für Veränderungen? Was soll ich den Rest des Jahres hier machen? Was denken die Leute über mich? Verstehe ich, was ich hier sehe?
Aber vorerst genieße ich die neuen Menschen, Umstände und Erfahrungen; versuche die Menschen hier, die Sprache und mich zu verstehen und lasse die Unterschiedlichkeit zum Bisherigen auf mich wirken!

Mi

26

Sep

2012

3 Wochen später - wie ich meine Zeit in Kundapur verbringe

 

Sonne, Mond und Sterne sehen von der Ferne genauso aus wie von zu Haus.- Aus einer Abschiedskarte

 

 

Nach über 3 Wochen, erscheint mir mein neues Umfeld schon ziemlich "normal".

Vieles ist so anders, aber es gibt nichts woran man sich nicht gewöhnen könnte und Menschen sind sich überall ähnlich

In vielen Angelegenheiten, würden viele bestimmt die deutschen Verhältnisse vorziehen.

Aber man muss auf nichts Lebenswichtiges verzichten und hier kann man, wie anderswo auch, ein wunderbares Leben führen. Es hat auch seine Vorteile in Kundapur zu sein ;).

 

Mein Tagesablauf:

 

ca 1:00. Ich wache auf, weil mir zu warm, zu zugig (Ventilator) oder sonst was ist zähle meine 0-4 Mückenstiche rücke mein Bettzeug zurecht und schlafe weiter. Seit gestern klappt das Schlafen dank Moskitonetz und offenem Fenster besser.

5:05 mein Wecker läutet - nach 35min (darunter 15 min joggen) bin ich im Tempel, um dort für 75 min Yoga zu praktizieren. Seit heute habe ich eine Mitfahrgelegenheit. Juhuuuu ;)

Das patanjali Yoga hier besteht nur zu ca. 1/3 aus "HathaYoga", wie wir es kennen. Die restlichen 2/3 bestehen aus Atemübungen(Pranayama), Mantras, Meditation, Konzentrationsübungen und dynamischen Übungen. Ziel: Atem, Körper und Geist kontrollieren.

 

ca 8:00. Nach dem Duschen gibt es Frühstück ( Chaitee, Reis oder Reis/ Weizenprodukte mit Curry(dieses Wort wird hier für viele Soßen benutzt))

9:45 nach 17 min Fußmarsch oder einer Busfahrt für ca 7ct bin Ich in der Stadt an meiner Schule. Die meisten der momentan 22 Schüler werden vom Schuleigenen Fahrer gebracht. Nach einem Gebet, beginnt der Schulalltag mit Gymnastikübungen, für die Meisten, und individuellen Übungen, für ca 4 Schüler. Die nächsten 2 Unterrichtsstunden bedeuten für die meisten Schreiben, Lesen, Zählen, Rechnen oder Wörter lernen.

 

Nach einer Mittagspause, die ich meistens mit anderen Freiwilligen im Büro von FSL verbringe, geht es für die Schüler weiter mit tanzen, spielen, malen oder Fußmatten bzw. Stoffblumen anfertigen.

Ich bin meistens mit individueller Betreuung beschäftigt --> Einzelübungen, Spazierengehen, motivieren und "mitspielen", ansonsten bin ich in der Großgruppe oder am Rande, um zu beobachten.

Um 4pm endet der Schultag mit einem Gebet.

 

5 - 6 pm, 3x die Woche bekomme ich Sprachunterricht und einmal die Woche treffen sich die Freiwilligen am Abend.

Bald startet auch ein Tanzkurs, wahrscheinlich kann ich mich auch dafür begeistern.

Um 21 Uhr sollte ich zuhause sein, es wird auch schon um 19 Uhr richtig finster. Es gibt auch erst um 21 Uhr Abendessen, dass Hauptessen des Tages oO. Danach begib sich meine Familie meist vor den Fernseher. Abgesehen von einem zugekauften, englischen Sender, auf dem zensierte westliche Filme zu sehen sind, ist Fernsehen hier nichts für mich. TV mag ich ja sowieso nicht sonderlich.

Das Wochenende habe ich komplett frei. Sonntag ist für die meisten Inder der einzige freie Tage.

Viele nutzen ihn zum Putzen ... Meine Gastschwester geht sogar sonntags "freiwillig" zusätzlich zur Schule.

Letztes Wochenende habe ich Udupi und seine Tempel besucht. Dieses Wochenende ging es für 2 Tage nach Gokarna, dort gibt es mehrere tolle Strände, Wunderschöne Küstenlandschaft und ein paar Touristen

 

Klingt ganz schön oder? ;) Also ich bin total zufrieden.

Auch wenn sich vieles geändert hat, ich bin größtenteils (noch?) derselbe geblieben. Ich kann mich hier sogar richtig gut entfalten. 

 

Di

11

Sep

2012

Angekommen

Ganesha - Gott, der Probleme bei neuen Vorhaben aus dem Weg schafft
Ganesha - Gott, der Probleme bei neuen Vorhaben aus dem Weg schafft

Ich bin gut angekommen und habe die Zeit bis jetzt gut überstanden. Hat ein bisschen gedauert, bis ich es mal ins Internet geschafft habe.
Zuerst ging es mit einem Nachtbus 11 Stunden lang von Bangalore nach Kundapur. Dort habe ich dann bis Sonntag in einem ``Hotel``, das gerade renoviert wird, gewohnt und ein nettes Programm genossen.
So und nach einer Woche durfte ich endlich zu meiner Gastfamilie. Sie besteht aus Ama(Mama), appa(Papa), meinem 19 jaehrigen Bruder Danush und einer 17 jaehrigen Schwestern Patreeksha. Wir kommen gut miteinander aus. Das Essen in der Familie ist super und mit vielen Reisgerichten bestückt. Meine Waesche wasche ich auf einem Stein. Es regnet ca 3 bis 4 mal am Tag und ist recht schwuel mit mind. 27 Grad.
Heute war ich das erste mal in meinem Projekt, einer Schule für Kinder mit geistigen oder körperlichen Behinderungen. Dort ist auch ein anderer Freiwilliger. Zusammen mit 3 Mitarbeiterinnen werden wir uns mit den Kindern beschaeftigen. Der Tagesplan besteht momentan aus koerperlichen Uebungen,2 Unterrichtsstunden, Mittaggspause (Essen und Fernsehen) und Spielen, Tanzen, Malen, usw. am Nachmittag.
Bald geht meine Kannadaunterrichtsstunde los. Kanada ist die hier gesprochene Sprache.

Allerherzlichste Gruesse aus Indien ;)

Fr

31

Aug

2012

Wie man für 11 Monate in Südwestindien packt

<--- Das ist noch lange nicht Alles ;)

 

Was nehme ich mit, wenn Ich  für 11 Monate nach Indien ziehe, 23 + 6 kg mitnehmen darf und nur das begrenzte Volumen zweier Rucksäcke zur Verfügung habe?
Am besten nur das Wichtigste. Aber weder Freunde noch Familie müssen in meinen Rucksack. Alles Überlebenswichtige werde ich auch vor Ort bekommen. Essen, Trinken, Sonne, Menschen oder was man sonst so braucht. Nicht vergessen sollte man dennoch Geld, Versicherungsunterlagen, Adressen und evtl. ein Handy (hätte ich auch dort kaufen können). Weil ich jetzt immer noch jede Menge Platz habe, packe ich allerhand nützliche Dinge ein.Z.B. eine Kamera, meinen Laptop, Kleidung, ein Schlafsack-Inlet, Aufzeichnungen, Hygieneartikel, usw. Der übrige Platz wird mit Geschenken, Materialien für meine Arbeit, Spielen, Fotos und Erinnerungsstücken gefüllt. Vor Ort werde ich mich dann mit neuen Sachen ausstatten.
Meine Rückreise werde ich mit neuen Klamotten, neuen Rezepten und Mitbringseln antreten.

Aber was noch viel wichtiger ist, befindet sich bei Ein- und Ausreise in meinem Kopf bzw. Herzen oder bei den Personen, um mich herum. Für mich sind ganz entscheidend: mein Interesse, Vertrauen und meine Erwartungen. Die Erfahrungen sind wohl die größten Schätze, die ich zurückbringen werde (wohl wahr :)). Weltwärts ist als Lerndienst gedacht. Das gegenseitige Verständnis soll erhöht werden und Austausch soll stattfinden. Ich bin glücklich darüber, dass ich dazu beitragen darf.

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Di

28

Aug

2012

Vor der Ausreise <--( 2.9.12)

Teaching Seminar
Inzwischen habe Ich auch mein drittes Vorbereitungsseminar hinter mir, bei dem es besonders um die Lehrertätigkeit ging. Ich habe dort einige Leute wiedergetroffen, aber auch tolle Menschen kennengelernt. Darunter auch zwei, die in Indien ganz in meiner Nähe sein werden.

Abschiedsparty ( Fotos hier)
Meine Abschiedsfeier, die ich mit vielen meiner Freunden bis spätnachts abgehalten habe, war ein voller Erfolg. Wir waren gut mit Indischem Essen (Uppma, Gemüsereis, Fleisch und Gemüse mit indischen Soßen und ein paar Kleinigkeiten), Getränken ;) und Feuer versorgt. Auch dabei waren ein T-Shirt zum Unterschreiben und ein Büchlein für Glückwünsche (für das ich hier in Indien ganz dankbar bin).

Zwar komme/kam ich aus dem Verabschieden gar nicht mehr heraus und lebe manchmal eher in einer Lücke zwischen zwei Welten. Aber die letzte Zeit hier war sehr angenehm.
Danke Leute für alles. Machts gut. :)

Alles liebe Manuel

Do

05

Apr

2012

Was bisher geschah

Bis jetzt habe ich einiges an Nachdenken, Informieren, Entscheiden, Bewerbungen, Gespräche und anderen Vorbereitungen hinter mir.

Und auch schon ein Vorbereitungsseminar. Dort lernte ich zusammen mit anderen Freiwilligen über das Bevorstehende. Wir beschäftigten uns mit Kultur, Entwicklungspolitik, unserer Motivation, Wahrnehmung, Spenden, Kulturschock, Erwartungen und vielen praktischen Dingen. Außerdem durften wir uns mit ehemaligen Freiwilligen unterhalten, die bereits für 11 Monate in Indien waren.


Morgen werde ich zu meinem zweiten fünftägigen Vorbereitungsseminar fahren. Ich freue mich schon die Leute wiederzutreffen und mich weiter mit meinem Vorhaben zu beschäftigen.

...(ein paar Wochen später):

Meine Erwartungen wurden erfüllt. Ich habe viel gelernt und hatte viel Freude auf meinen zweiten Vorbereitungstagen. Es wurden mit verschiedenen Methoden Themen wie Indien, Krisen, Rassismus, Gender, Visum, NGOs, Nachhaltigkeit und Gesundheit behandelt.

Herzliche Grüße Manuel

Mi

07

Mär

2012

Wie alles begann

Wann soll ich anfangen?

Ich denke, mein ganzes bisheriges Leben mit Eltern, Freunden, Hobbys uvm., ist verantwortlich dafür, dass ich mich für einen Freiwilligendienst in Indien entschieden habe.

Ich wollte nach der Schule nicht sofort mit einer "Karriere" beginnen und auch lieber mit dem Studieren noch etwas warten.

Ich möchte viel lieber noch etwas erleben und vom und  für das Leben lernen. Einen Auslandsaufenthalt mit einer sozialen Arbeit zu verbinden gibt mir ganz neue Möglichkeiten. Ich kann in ein interessantes Arbeitsfeld eintauchen und etwas "Sinnvolles" tun.

Ich habe mich viel informiert über Möglichkeiten im Ausland, von Au-pair, über Work and Travel bis zu Workcamps, europäischem oder außereuropäischem Freiwilligendienst.

Je mehr ich mich informiert und entschieden habe was und wohin ich will, desto besser gefiel mir die Idee nach Indien zu gehen und die Einsatzstelle an der ich jetzt gelandet bin.

 
Gruß Manuel


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